(Hilpoltstein) - Gottesdienst für alle Einsatzkräfte der Stadt Schwabach und des Landkreises Roth
Auch, wenn es für viele der Einsatzkräfte der „Blaulichtdienste“ – Feuerwehr, Katastrophenschutz, Kriseninterventionsteam, Notfallseelsorge, Polizei, Rettungsdienst, Technisches Hilfswerk und Wasserrettung – oftmals Routine ist, für die, die diesen Dienst ehrenamtlich leisten, ist es oftmals ganz schön aufreibend. Zusätzlich sind solche Einsätze für die Betroffenen oftmals nahe an einer Katastrophe.
Die Einsatzkräfte haben auch im vergangenen Jahr wieder zahllose Menschen und Werte durch die vielleicht schwersten Stunden ihres Lebens begleitet. Manchmal heben sie dabei auch gespürt: „Das geht ganz schön an die Nieren“.
Doch hier greifen dann oftmals die Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger ein: Sie leben und arbeiten aus dem Vertrauen heraus, dass Gott dem Leben selbst dann einen Sinn gibt, wo nach unserem Ermessen Sinnloses geschieht, und dass sein Trost auch in den dunkelsten Momenten des Lebens spürbar ist. Um dieses Vertrauen – und den Kontakt untereinander zu stärken – sind sie alle auch in diesem Jahr in der Hilpoltsteiner Christuskirche zusammengekommen, um Gott für die Einsätze des vergangenen Jahres zu danken und um Kraft für das laufende Jahr zu tanken.
Gemeindereferent Gerhard Lachner betonte in seinen Grußworten, dass es schön sei, dass man sich entschlossen habe, auch in diesem Jahr wieder einen solchen Gottesdienst zu feiern. Wenn man manchmal nach einem Einsatz, bei dem man vielleicht nicht mehr helfen konnte, voller Frust nach Hause komme, solle man sich an Jesus wenden, der sagte: „Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken!“
Untermalt vom Wilson-Gospel-Chor aus Nürnberg wurde beim ökumenischen Gottesdienst von Dekan Klaus Stiegler aus Schwabach und dem stellvertretenden Dekan Franz-Josef Gerner aus Hilpoltstein für das Einsatzjahr 2016 gedankt. Pfarrer Stefan Brand aus Abenberg betonte in seiner Predigt, dass der Text des Evangeliums, in dem Jesus auf dem See Genezareth dem Wind und den Wellen Einhalt gebietet, eigentlich nicht zu unserer Gegend passt. Doch wenn man nach tragischen Unfällen, einem plötzlichen Todesfall oder nach dem Auffinden eines Toten den weiteren Beteiligten helfen will oder muss, ist das genauso, wie wenn man selbst am Abgrund stehe. Man sei von den Ereignissen mitgenommen, dürfe es aber nicht unbedingt zeigen. Im Evangelium sagten die Jünger zu Jesus: „Kümmert es dich nicht, dass wir zu Grunde gehen?“ Doch sei Jesus sicher auch bei unseren Einsätzen immer bei uns, wir müssten ihn nur – vielleicht mit einem Gebet – bitten, uns beizustehen.
Pfarrer Brand betonte ausdrücklich, dass er niemanden evangelisieren wolle, gab aber dennoch zu bedenken, dass bei unseren Einsätzen jemand da sei, der uns beistünde. Die große Zahl der Anwesenden zeige, dass sie guten Willens sind, Gott in irgendeiner Weise zu bitten, dass er ihnen beisteht. Man solle zurückdenken, ob nicht manchmal eine höhere Macht im Spiel gewesen sei, wenn sich ein schier auswegloser Einsatz zum Guten gewendet habe. Ist hier Gottes Wirken spürbar geworden? Alles entspringe der Liebe Gottes! Vielleicht fragt Jesus auch uns: „Hast du keinen Glauben?“ Doch könne das, was wir bei unseren Einsätzen tun auch ein Zeichen unseres Glaubens sein, schloss Pfarrer Brand seien Predigt.
Mit Fürbitten, einem Segensgebet und der Einladung zu einem gemütlichen Beisammensein im evangelischen Gemeindehaus, sowie weiteren Liedern des Wilson-Gospel-Chors endete der ökumenische Gottesdienst.