(Röthenbach b. St. W.) - Als Thema für den Monat August stand für die Feuerwehrleute aus Röthenbach b. St. W. das Thema „THL (Technische Hilfeleistung) Wasser“ im Übungsplan.
Unter dieser Überschrift hatten sich Kommandant Gerhard Vater und Gruppenführer Robert Braun eine interessante, fordernde und nicht alltägliche Übung ausgedacht.
Zu Übungsbeginn am Gerätehaus gab es für die Beteiligten nur spärliche Informationen: Die Koordinaten des Übungsortes und dass sich dort ein Wassernotfall ereignet hat. Nach Konsolidierung der Karte war das Ziel klar. Der sogenannte Kleine Jägersee befindet sich am östlichen Ortsrand von Röthenbach b. St. W. und wird besonders im Sommer aufgrund seiner idyllischen Lage sehr gerne von Badegästen besucht. Dort angekommen erkundeten Zug- und Gruppenführer die Lage und stellten fest, dass eine Person im Wasser trieb. Ein Passant konnte mitteilen, dass eine zweite Person noch vermisst wurde. Da am Ufer Tauchequipment lag, war schnell klar, dass es sich um einen Tauchunfall handelte. Als Erstmaßnahme sprang ein Feuerwehrmann in den kalten See, schwamm zur treibenden Person und zog diese an Land. Dort wurde sie, weil bewusstlos aber atmend, in die stabile Seitenlage gebracht. Ein schneller Abtransport war nicht gleich möglich, denn ein steiler Hang trennte das Ufer vom befestigten Weg. Zur Rettung kam infolge ein vom Feuerwehrverein beschaffter Gerätesatz Absturzsicherung zum Einsatz. Mithilfe vereinter Kräfte wurde die Verletzte über den steilen und vor allem rutschigen Hang nach oben befördert. Da sich das sommerliche Wetter verabschiedet und ein Dauerregen eingesetzt hatte, musste auf jeden Fußtritt geachtet werden.
Aufsteigende Blasen im Wasser ließen vermuten, wo sich der vermisste Taucher befinden könnte. Hier war das Können und die Technik der DLRG Nürnberg verlangt, die mit einem Wasserrettungswagen und einem RTW angerückt waren. Sofort machten sich Rettungstaucher einsatzbereit. Durch die Feuerwehr wurde mittels Leine eine Art Handlauf eingerichtet, so dass die Froschmänner sicher vom Fahrzeug zur Wasserkante gelangten. Der erste Einsatztaucher stieg ins Wasser und wurde zielgerichtet und schnell durch die Leinenführerin über Funk in Richtung der aufsteigenden Blasen gelotst. Dort fand er den „verunfallten“ Taucher und stellte fest, dass dieser eingeklemmt war. Dies machte es nötig, dass auch der Reservetaucher ins Wasser stieg, um zu unterstützen. Durch die Feuerwehr wurde parallel eine Korbtrage in Stellung gebracht. In diese legten die Einsatztaucher den Verunfallten, eher dieser durch die Feuerwehr den Hang nach oben gezogen wurde.
Bei einer solchen Übung kommt es nicht nur auf das besonnene und sichere Arbeiten an, sondern auch auf die Absprache der Führungskräfte zweier unterschiedlicher Rettungsorganisationen. Die Einheitsführer der Feuerwehr standen im stetigen Kontakt mit dem Taucheinsatzführer der DLRG, um das gemeinsame Vorgehen genau zu koordinieren. Beide Organisationen waren sich einig, dass es eine interessante Lage war, die auch viel Spaß gemacht hat, und dass es nicht bei einer gemeinsamen Übung bleiben soll. Nach dem Reinigen der verschmutzten Ausrüstung und dem Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft klang der Abend beim gemeinsamen Grillen aus.