Im Rahmen des Tages der offenen Türe der Atemschutzstelle des Landkreises Roth vergangenen Sonntag wurde durch die Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler und Landrat Herbert Eckstein offiziell der Dekontaminationslastkraftwagen – Personen (Dekon-LKW P) in Dienst gestellt.
Bei dem Dekontaminationslastkraftwagen Personen (kurz: Dekon P) handelt es sich um ein vom Bund zur Verfügung gestelltes Einsatzfahrzeug, welches für den Einsatz bei Gefahrstoffunfällen bzw. ABC-Einsätzen konzipiert ist. Seine Beladung dient der Einrichtung eines Dekontaminationsplatzes, auf dem Einsatzkräfte und Betroffene, die bei einem solchen Unfall mit gefährlichen Substanzen in Berührung gekommen sind, durch die Besatzung dekontaminiert werden können.
Das Fahrzeug mit seiner Ausrüstung ist Bestandteil des ABC- / Gefahrgutkonzeptes des Landkreises Roth: Bei einem Unfall oder Brand mit Gefahrgut leitet die zuständige Ortsfeuerwehr die ersten Maßnahmen wie zum Beispiel Absperren und Räumen der Einsatzstelle ein. Die nächstgelegene Stützpunktfeuerwehr mit Chemikalienschutzanzügen wird dann unterstützend von benachbarten Feuerwehren mit Chemikalienschutzausrüstung die Ausbreitung der Chemikalien verhindern, die bereits frei gewordenen Stoffe binden und weitere Schutzmaßnahmen durchführen.
Um die mit diesen gefährlichen Stoffen in Kontakt gekommenen Personen und Einsatzkräfte zu reinigen werden derzeit im Landkreis Roth vier sogenannte Dispositionsgruppen DEKON aufgestellt. Die ersten beiden Gruppen bestehend aus den Feuerwehren Petersgmünd und Bernlohe sowie Obermässing und Offenbau befinden sich gerade in der Ausbildung, um innerhalb von 30 Minuten mit eigenen vorhandenen Mitteln und dann in der Folge unterstützt von den Spezialisten der Unterstützungsgruppe Atemschutz mit dem Dekontaminationsfahrzeug des Bundes diese wichtige Aufgabe durchzuführen. Weitere vier Feuerwehren werden nächstes Jahr folgen.
Grundsätzlich steht das Dekontaminationsfahrzeug jedoch für Schadensfälle und Katastrophen in ganz Deutschland zur Verfügung.
Die Beladung des Fahrzeuges besteht im Wesentlichen aus Duschzelt, Stromerzeuger, 2 x 1000-Liter-Wanne, Durchlauferhitzer (Öl/Diesel), Wannen zum Auffangen des kontaminierten Wassers, Heizlüfter, Aufenthaltszelt mit Beleuchtung und Waschmaterial.
Landrat Eckstein machte in seinen Worten klar, dass alle an einem derartigen Schadensereignis beteiligten Hilfskräfte eine wichtige Rolle spielen. Besonders die Ortsfeuerwehr sei hier gefordert, da sie den Zeitvorteil und die Ortskenntnis besitze. Aber auch die weitere Hilfskette von Stützpunktfeuerwehr und Spezialisten der Unterstützungsgruppe ABC-Schutz sei sehr wichtig, da nur funktionierende, aufeinander abgestimmte Maßnahmen aller Einsatzkräfte Erfolg haben können.
Die für den Landkreis Roth zuständige Bundestagsabgeordnete, Marlene Mortler, betonte, dass der Landkreis Roth mit diesem Gefahrgutkonzept auf einem sehr guten Weg sei. Beeindruckt zeige sie sich über die moderne Atemschutzstelle des Landkreises mit all seinen Einrichtungen.
Sowohl Landrat Eckstein als auch MdB Mortler hoben das große Engagement der ehrenamtlichen Helfer hervor und bedankten sich bei diesen dafür recht herzlich.
Als Beauftragter für die Notfallseelsorge erteilte Pfarrer Merz aus Kammerstein den kirchlichen Segen für alle Einsatzkräfte.
Archivbild(er):
Archivbeitrag: 940 - 2015-05-19 21:34:11
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