24-Stunden-Übung der Gesamtjugend Wendelstein.
Zum zweiten Mal nach 2013 veranstaltete die Gesamtjugendfeuerwehr vom 27. bis 28. September eine gemeinsame 24-Stunden-Übung. Für diese große Veranstaltung zogen die Jugendlichen aus Wendelstein, Röthenbach b.St.W., Großschwarzenlohe, Kleinschwarzenlohe und Sperberslohe für einen kompletten Tag in das Feuerwehrgerätehaus in Wendelstein ein und erlebten einen der Berufsfeuerwehr vergleichbaren geregelten Ablauf.
Rund 20 Jugendliche stellten sich einem lehrreichen und anstrengenden Tag, vollgepackt mit theoretischen und praktischen Unterweisungen, gemeinsamen Mahlzeiten, Spaß und Spiel, „lediglich“ unterbrochen durch einige unvorhergesehene Übungseinsätze. Gerade das Zusammenarbeiten in vorher für die Jugendlichen nicht planbaren Einsatzszenarien schweißte die Gruppe in kürzester Zeit zu einer gut funktionierenden Einheit zusammen.
Nach der Einteilung am Samstagmorgen standen zunächst Unterrichte zu den Themen Erste Hilfe und Bedienung von Kleinlöschgeräten auf der Tagesordnung. Das hierbei erworbene Fachwissen konnte nach dem Mittagessen bereits praktisch angewandt werden. Um 14.00 Uhr wurde das Beisammensein jäh durch einen ersten Alarm unterbrochen. In Röthenbach b.St.W. war bei Renovierungsarbeiten auf einem Garagendach einen Teerkocher in Brand geraten. Hier kam es in erster Linie darauf an, sich einen gesicherten Zugang über Steckleiter aufs Flachdach zu verschaffen sowie anschließend den Brand zu bekämpfen.
Eine weitere Schwierigkeit, den Einsatz zu bewältigen, bestand darin, dass die Hälfte der alarmierten Kräfte zu einem nahe gelegenen Verkehrsunfall mit einem Radfahrer abgerufen wurde.
Nachdem dem Einrücken ins Gerätehaus und der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft ging es im Programm weiter mit einer Schulung zur fachgerechten Bedienung diverser Gerätschaften zur Technischen Hilfeleistung.
Gegen 17.00 Uhr erfolgte eine erneute Alarmierung. In Kleinschwarzenlohe war eine Gartenlaube in Brand geraten. Erschwert wurden die Löscharbeiten durch die Tatsache, daß in Nähe des Brandherdes eine Gasflasche vorgefunden wurde, ferner war eine verletzte Person zu betreuen. Die örtlichen Gegebenheiten bedingten ferner den Aufbau einer rund 200 Meter langen Wasserförderstrecke, die komplett mit Rollschläuchen verlegt wurde.
Nach dem Abendessen fanden die Teilnehmer erstmals Gelegenheit, sich etwas zu regenerieren, bevor um 21.10 Uhr die nächste Herausforderung auf die Jugendlichen wartete. Hier ließen sich die Ausbilder etwas ganz Besonderes einfallen. Es galt, auf dem Gelände des Bauhofs einen Kabeldieb zu befreien, der unter eine große Kabeltrommel (Durchmesser 1,5m, Gewicht ca. 250kg) geraten war. Mittels zweier hydraulischer Winden (Büffelheber) wurde die Kabeltrommel angehoben und sofort mit Hölzern unterbaut. Für die guten Sichtverhältnisse wurden aus dem Beleuchtungsanhänger der Röthenbacher Wehr die Power-Moons aufgebaut.
Die Personenrettung fand unter den fachkundigen Blicken der Kreisbrandmeister Christian Mederer und Michael Stark statt. Beide fanden lobende Worte für den Einsatzablauf, der in seiner routinierten Durchführung einem Echteinsatz durch Erwachsene in nichts nachstünde.
Um 23.00 Uhr betteten die Jugendlichen ihre müden Häupter zur Ruhe und hofften auf eine friedliche Nacht. Eine fatale Fehleinschätzung, um 04.50 Uhr war die Nacht vorbei!! Die Einsatzkräfte wurden zu einer Tierrettung gerufen. Nach anfangs unklarer Einsatzlage und erneuter Kontaktaufnahme mit der Übungsleitstelle wurde festgestellt, daß eine Katze von einem Baum zu retten war. Hier gelangte eine Steckleiter zum Einsatz.
Kurz darauf wurde die zweite Gruppe alarmiert. Eine Person war mit dem Arm in eine Arbeitsmaschine geraten und musste aus ihrer misslichen Lage befreit werden. Es stellte sich heraus, dass nur der Pullover des Arbeiters in einer Drehbank eingezwickt worden war. Der Verunglückte stand zwar unter Schock, wies aber sonst keine weiteren Verletzungen auf.
Gestärkt durch ein opulentes Frühstück beschlossen die Jugendlichen mit einer großen Reinigungsaktion der benötigten Fahrzeuge und Räumlichkeiten den 24h-Tag der Gesamtjugend.
Zum Abschluss zeigten sich die verantwortlichen Betreuer voll des Lobes über die Einsatzbereitschaft der Jugendlichen, denen das Abarbeiten der Aufgaben sichtlich Spaß gemacht hatte.
Danke an die Betreuer und Organisatoren der Übung, die sich knifflige Übungsbeispiele einfallen ließen!
Danke an die Helfer im Hintergrund, ohne deren Wirken der Ablauf einer derartigen Veranstaltung nicht zu meistern ist!
Ein großes Danke gilt insbesondere unserem Feldküchen Team, das sich an dem Wochenende um die Verpflegung der insgesamt 30 Personen starken Truppe gekümmert hat!
Fazit: das war garantiert nicht die letzte Veranstaltung in dieser Form!! Hinweis:Â Der Artikel und die Bilder wurden von der FF Wendelstein eingereicht und zur Verfügung gestellt.
Vielen Dank
Archivbild(er):
Archivbeitrag: 883 - 2014-10-02 19:49:42
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