Lehrgang Tiefbauunfall FF Hilpoltstein

2025 09 27 Tiefbauunfall HIP Bild 03Tiefbauunfälle sind glücklicherweise eher selten im Einsatzspektrum der Feuerwehren zu finden. Wenn es aber doch dazu kommt, sollten solche Einsätze zumindest für gewisse Standardsituationen auch vorbereitet und geübt sein.

Ende September fand deshalb erneut Standortlehrgang „Tiefbauunfall“ aus dem Lehrgangskatalog des Landkreises Roth in Hilpoltstein statt.

Bereits in den vergangenen Jahren haben die Feuerwehr Hilpoltstein und das THW Hilpoltstein bei der Ausbildung im Bereich Bauunfälle intensiv zusammengearbeitet. Die beiden Hilpoltsteiner Hilfsorganisationen unterstützen sich zu diesem Thema seit mehreren Jahren gegenseitig, sowohl bei der Bereichsausbildung für den THW-Geschäftsbereich Ingolstadt als auch bei der Ausbildung der Feuerwehren im Landkreis Roth.

Die 15 Lehrgangsteilnehmer aus Roth, Spalt und Hilpoltstein wurden bei einem Unterricht am Freitagabend über Besonderheiten und Gefahren bei Tiefbauunfällen sowie über Einsatztaktik und einen möglichen Geräteeinsatz informiert. Im Unterrichtsablauf wurden die 5 Phasen zur Abarbeitung eines Tiefbauunfalls erläutert. Anhand von Bilder und Filmen von Übungen und Einsätzen wurden Ablauf und Besonderheiten bei Erkundung, Sicherung, Rettungsverbau, Rettungsvorbereitung und Patientenrettung erarbeitet.

Am Samstag wurde dann das theoretische Wissen in die Praxis umgesetzt. Auf dem Lagerplatz der Fa. Eitel an der Industriestraße in Hilpoltstein wartete ein extra angelegter Übungsgraben auf die Teilnehmer.

Im Lauf des Vormittags wurden insbesondere die ersten drei Einsatzphasen bei einem Tiefbauunfall geübt: Erkundung, Sicherung und Rettungsverbau. Die Ausbildung orientierte sich dabei an folgender Standardlage, die seitens der Hilfskräfte mit den zur Verfügung stehenden Mitteln abgearbeitet werden kann: In einem geraden Rohrleitungsgraben mit einer Tiefe von bis zu 2,50 m und einer Breite von bis zu 1,20 m ist nach Abrutschen der Grabenwand ein Patient teilweise verschüttet.

Zu Beginn der Ausbildung wurde die Raumordnung der Einsatzstelle festgelegt. Der Bereich der Unfallstelle wurde abgesperrt, Geräteablage und Holzplatz eingerichtet und der möglichst sichere Zugang zum Graben wurde festgelegt.

Dabei wurde bereits erkennbar, dass für einen Tiefbauunfall ein hoher Materialaufwand erforderlich ist. Auslegeplatten zur Lastverteilung, Kanthölzer und Bohlen zum Aufbau einer Arbeitsbrücke, Rettungstafeln für den Verbau der Grube und die für den Verbau erforderlichen Rettungsstützen wurden bereitgelegt: Daneben wurden für die Arbeiten noch allerhand Werkzeug, Hilfsmittel und Material wie z.B. Akkuschrauber, Unterleghölzer oder Luftheber vorbereitet.

Die Übungsgrube bot ein gutes Beispiel für die Erkundung der Unfallstelle. Bodenart und -beschaffenheit, Risse, Abrutschungen waren deutlich zu erkennen, und so konnten Gefahrenstellen schnell identifiziert und markiert werden.

Der nächste Übungsschritt war, den sicheren Zugang zum Arbeitsbereich, um den Graben zu ermöglichen. Dazu wurden rund um den Graben Platten ausgelegt, um möglichst wenig zusätzliche Lasten auf die Grabenränder aufzubringen, damit nicht weitere Grabenränder einstürzen.

Während aller Arbeiten an den Grabenrändern achtete ein Sicherheitsassistent darauf, dass sich die Einsatzkräfte nicht selbst in Gefahr begeben. Mit Kreidespray markierte er Gefahrenstellen wie z.B. abgerutschte Innenecken am Grabenrand oder Aushöhlungen in der Grabenwand. Hat der Sicherheitsassistent eine gefährliche Situation erkannt machte er sofort darauf aufmerksam, wenn nötig wurden alle Arbeiten auch sofort durch einen Signalpfiff gestoppt und die Gefahrensituation beseitigt.

Damit im unmittelbaren Umfeld eines teilweise verschütteten Patienten kein Erdreich mehr nachrutscht war eine Sofortsicherung erforderlich. Dazu übten alle Teilnehmer das Einbringen von Rettungstafeln beiderseits des Patienten und das Setzen von pneumatischen Rettungsstützen. Die Tafeln werden so gegen die Grabenwände gepresst und weitere Einstürze können wirksam verhindert werden.

Um einen sicheren Arbeitsraum zur Befreiung des Verschütteten zu schaffen, wurde die Sofortsicherung dann mit weiteren Rettungstafeln zum Rettungsverbau erweitert. Hilfreich war hierbei eine konsequente Gruppeneinteilung für die Arbeitsbereiche „Verbau“ und „Stützen“, nicht nur für die schnelle und koordinierte Arbeit, sondern auch dafür, dass wirklich jeder Lehrgangsteilnehmer auch die Möglichkeit hatte, alle grundsätzlichen Tätigkeiten und Handgriffe auch selbst zu üben.

Nachdem der Rettungsverbau erstellt war, konnten die Lehrgangsteilnehmer die Leistungsfähigkeit eines Saugbaggers bei Tiefbauunfällen erleben. Die Firma Bautec GmbH aus Sulzkirchen demonstrierte dazu die Einsatzmöglichkeiten des Spezialfahrzeugs.

Nach der Mittagspause wurde die Standardsituation dann um einige Möglichkeiten erweitert. Aushöhlungen, Grabenecken und -abzweige und ein nur einseitig zugänglicher Graben stellten für die Teilnehmer kurzfristig eine Herausforderung dar. Letztendlich konnten aber alle Aufgaben gelöst werden, was besonders am Interesse und an der hervorragenden und lösungsorientierten Mitarbeit aller Lehrgangsteilnehmer lag, die sich während der gesamten Ausbildung mit viel Rat und Tat eingebracht haben.

Vielen Dank an alle Teilnehmer und Ausbilder für einen interessanten und lehrreichen Lehrgang und an die Firmen Eitel und Bautec für die Unterstützung!

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Hinweis:

Artikeltext und Bilder:
FF Hilpoltstein

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Dietmar Hättig

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