In Anwesenheit zahlreicher Gäste aus Politik und Wirtschaft konnten bei der Freiwilligen Feuerwehr Hilpoltstein drei Fahrzeuge ein Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug 'HLF 20/16' ein Kommandowagen und ein Einsatzleitfahrzeug offiziell ihrer Bestimmung übergeben werden.
Die Aufgaben eines HLF sind: Brandbekämpfung, Löschwasserförderung sowie Technische Hilfeleistung mittleren bis größeren Umfangs. Aufgrund seiner umfangreichen Beladung und der Besatzung mit einer Löschgruppe kann es kleinere Lagen auch selbstständig abarbeiten.
Zur Feier hatten sich nahezu alle Aktiven der Hilpoltsteiner Stützpunktwehr eingefunden. Sie wurde von der Gruppe „Frankenbeidl“ (selbst aktive Wehrmänner) musikalisch umrahmt. In ihr wurden durch Landrat Herbert Eckstein auch acht Wehrmänner für 25-Jährigen, aktiven Dienst ausgezeichnet.
Segensgebet durch die beiden Pfarrer Thoma und Gerner mit Vorsitzendem Mildner und den Kommandanten Kraus und Kaiser (von links)
Ehe die drei Fahrzeuge durch die beiden Hilpoltsteiner Pfarrer Franz-Josef Gerner und Hermann Thoma für ihren künftigen Einsatz gesegnet wurden, berichtete der 1. Vorsitzende der Wehr, Albert Mildner kurz über die Beschaffung der Fahrzeuge.
So wurde die Notwendigkeit der Beschaffung eines HLF in einer ersten Besprechung im Februar 2005 betont. Bereits im Dezember des gleichen Jahres wurde dieses durch den Stadtrat abgesegnet und der Auftrag an die im Österreichischen Leonding ansässige Firma Rosenbauer erteilt. Am 19.12.2006 konnte das Fahrzeug nach dessen Endabnahme im Werk vom „Arbeitskreis Fahrzeugbeschaffung“ übernommen und nach Hilpoltstein überführt werden.
Mildner dankte in diesem Zusammenhang der Stadt Hilpoltstein, vertreten durch Bürgermeister Helmut Neuweg und zahlreicher Stadträte für ihre vorausschauende Stadtpolitik. Sei es doch in Zeiten knapper Finanzmittel und eingeschränkter Fördermittel nicht immer einfach, allen Wünsche der Feuerwehren zeitnah nachzukommen. Doch dank einer langfristigen Planung könne die FF Hilpoltstein heute über einen sehr modernen und jungen Fahrzeugpark verfügen. Durch Einsparung bei der Beladung des neuen HLF seien Mittel für die Beschaffung von zwei gebrauchten, jedoch dringend erforderlichen Fahrzeugen (Einsatzleit- und Kommandowagen) frei geworden. Diese seien in 550 freiwilligen Arbeitsstunden für den Einsatz in Hilpoltstein umgerüstet worden.
Bürgermeister Helmut Neuweg dankte den Feuerwehrkameraden und den zahlreichen Sponsoren für die Beschaffung und den Umbau der beiden zusätzlichen Fahrzeuge. Die Abholung des neuen HLF im Österreichischen Leonding kurz vor Weihnachten bezeichnete Neuweg als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Für die hervorragende Planung habe man von der Fa. Rosenbauer ein großes Lob erhalten, das er gerne weitergeben möchte. „Da die meisten Firmen, bei denen die Feuerwehrangehörigen beschäftigt sind, auf Lohnersatzleistungen für Ausfallzeiten bei Einsätzen verzichten, sind Anschaffungen, wie die des Einsatzleit- und des Kommandowagens erst möglich geworden“, sagte Neuweg weiter und dankte den Firmen für ihr Engagement zu Gunsten der Feuerwehren. Zum Schluss seiner Ausführungen überreichte das Stadtoberhaupt die Schlüssel für die drei Fahrzeuge an Kommandant Wolfgang Kaiser und dessen Stellvertreter Andreas Kraus.
Auch Wolfgang Kaiser, Kommandant der FF Hilpoltstein dankte dem Stadtrat, der Stadtverwaltung, Bürgermeister Neuweg, sowie der Feuerwehrführung im Landkreis Roth für die zügige Genehmigung bei der Neuanschaffung des HLF 20/16. Die Zusammenarbeit mit den Ämtern und Behörden sei erfreulich gut gewesen. Kaiser dankte auch dem Arbeitskreis Fahrzeugbeschaffung und besonders den Ehefrauen bzw. Partnerinnen, die während der Beschaffungsmaßnahme auf vieles verzichten mussten. Er versicherte, die Fahrzeuge pfleglich zu behandeln und sie zum Schutz und Wohl der Bevölkerung einzusetzen.
Die Übergabe der Fahrzeugschlüssel durch Bürgermeister Neuweg an Kaiser und Kraus (von links.)
„Sie haben heute wirklich allen Grund zum Feiern“, sagte die Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler, sei es doch durchaus keine Selbstverständlichkeit, dass eine Feuerwehr gleich drei Fahrzeuge in Dienst stelle könne. Die Feuerwehr Hilpoltstein habe bewiesen, dass es möglich sei, knappe Finanzmittel effizient einzusetzen. Mortler lobte angesichts der Tatsache, dass durch Mitglieder des THW die Bewirtung der Gäste erfolgte, die hervorragende Zusammenarbeit der Hilpoltsteiner Hilfsorganisationen. Die Feuerwehren bezeichnete sie als Bindeglied der Bevölkerung in guten und schlechten Tagen.
Peter Hufe, der seit knapp 25 Jahren in Hilpoltstein zu Hause ist, lobte die professionelle Hilfe, die die Feuerwehr schon manchem Bürger in Not gebracht habe und sagte hierfür öffentlich Dank.
Kreisbrandrat Hans Deß erinnerte sich an die Zeit, als er vor knapp vierzig Jahren als stellvertretender Kommandant der FF Weinsfeld geradezu ehrfurchtsvoll zur Stützpunktwehr in Hilpoltstein aufblickte. Als solche sei sie heutzutage durchaus mit einer Großstadtwehr vergleichbar. Durch die Tatsache, dass mittlerweile alle Arten von überregionalen Verkehrswegen durch den Landkreis Roth führten, sei ein nicht unerhebliches Gefahrenpotential vorhanden, das bei der Einsatzplanung berücksichtigt werden müsse. Deß wünschte den Wehrmännern und –Frauen stets gesund von ihren Einsätzen zurückzukommen.
Norbert Thiel, Architekt und Kreisbrandinspektor im Landkreis Nürnberger Land, dessen ehemaliges Dienstfahrzeug nunmehr als Einsatzleitwagen in Hilpoltstein zum Einsatz käme, dankte der Stadt für den Kauf dieses und überreichte Kommandant Wolfgang Kaiser eine Spende.
Ehe den Gästen ein Imbiss serviert wurde, dankte auch der frühere Stützpunktkommandant und jetzige Kreisbrandmeister Josef Gruber für all das Geleistete und wünschte, dass alle Einsätze für die Wehrangehörigen stets unfallfrei über die Bühne gingen.
Ehrung verdienter Feuerwehrmitglieder
Im Rahmen der feierlichen Übergabe von drei Einsatzfahrzeugen an die Freiwillige Feuerwehr Hilpoltstein konnte Landrat Herbert Eckstein acht engagierte Wehrmänner für 25-Jährigen aktiven Dienst mit dem „Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber“ auszeichnen.
In seinen Ausführungen sagte Eckstein u.a. dass der Mensch bei allen Hilfsorganisationen im Mittelpunkt stünde. Die Aktiven würden einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung nachgehen und könnten später einmal sagen, „in meiner Freizeit habe ich anderen in Not geholfen!“ „Auf die Aktiven muss man sich ‚blind’ verlassen können, deshalb ist Übung für den Ernstfall das Ein und Alles“, sagte Eckstein weiter. Er betonte, dass sich die langfristige Planung der Stadt Hilpoltstein auf dem Gebiet des Feuerwehrwesens bezahlt mache, da bei hier die Feuerwehrfahrzeuge ein sehr junges Alter von rund zwölf Jahren hätten. Eckstein dankte allen Aktiven und dem Stadtrat für ihr Engagement.
Den Geehrten bescheinigte er, in den 25 Jahren ihrer Mitgliedschaft oftmals Höhen und Tiefen überwunden zu haben. „Die Leistung, die sie mit ihren Einsätzen erbracht haben ist stets mit einer immensen psychischen Belastung verbunden!“
„Eingerahmt“ von Landrat Herbert Eckstein und von Bürgermeister Helmut Neuweg präsentieren sich die acht Geehrten zusammen mit dem 1. Vorsitzendem Albert Mildner (2. von links), Kreisbrandinspektor Erhard Schneider, Kreisbrandrat Hans Deß (3. und 4. von links) sowie Kreisbrandmeister Josef Gruber (3. von rechts).
Seit 25 Jahren aktiven Feuerwehrdienst leisten: Der seit Januar 2002 amtierende 1. Kommandant Wolfgang Kaiser sowie dessen Bruder Werner; der Stellvertreter des Kommandanten, Andreas Kraus sowie dessen Bruder Michael; Franz Mosandl, der als stellvertretender Vereinsvorsitzender agiert; Jugendwart Uwe Renner; sowie die Zugführer Uli Schneider und Thomas Seitz. Nach der Überreichung der Urkunde und des Ehrenzeichens dankte Eckstein nochmals für die geleisteten Dienste in all den Jahren. Besonders erfreute Eckstein die Tatsache, dass alle Geehrten in einer Führungsposition tätig sind. Hinweis:Â Der Artikel und die Bilder wurden von Rudolf Heubusch eingereicht und zur Verfügung gestellt.
Vielen Dank
Archivbild(er):
Archivbeitrag: 247 - 2007-04-23 19:29:46
Zurück