Alte Homepge

(www.kfv-roth.de) - Ab sofort ist unser Archiv online. Diese Internetseite wurde am 15. April 2004 offiziell online geschalten und hat seit dem über 900 Artikel dargestellt.
Anfang 2017 wurde sie technisch und optisch überholt. Die Artikel aus der alten Seite konnten jetzt in die neue Seite übernommen werden.

Enthalten sind 13 Jahre Informationen, Neuigkeiten und jede Menge Bilder rund um die Feuerwehren im Landkreis Roth. Aus technischen Gründen konnten nicht alle Details der Artikel umgesetzt werden. Diese Informationen sind jeweils in {geschweiften Klammern} zum Nachlesen trotzdem enthalten.

Das Archiv ist direkt über die Menüleiste oben erreichbar, und kann Seitenweise druchgeblättert werden. Über den Artikeln ist jeweils das Datum der Veröffentlichung angegeben. Jetzt viel Spaß mit den alten "Erinnerungen" und 14 Jahre Homepage KFV Roth, eine Seite von den Feuerwehren für die Feuerwehren im Landkreis Roth.

Schulung für einen möglichen Seuchenfall

Feuerwehren und andere Hilfskräfte wurden für mögliche „Vogelgrippe“-Einsätze geschult.

 

Tagelang herumliegende Kadaver, fehlende Schutzanzüge und Desinfektionsmittel, unvorbereitete und schlecht koordinierte Hilfskräfte - für das mangelhafte Krisenmanagement auf Rügen nach dem Auftauchen der Vogelgrippe haben die Verantwortlichen einige Prügel eingesteckt, doch zumindest hat man in den anderen Bundesländern aus diesen Fehlern gelernt. In Bayern gilt bereits ein detailliert festgelegter Notstandsplan, und im Landkreis Roth sind alle Maßnahmen ergriffen worden, um im Ernstfall schnell und wirksam reagieren zu können.

200 komplette Schutzausrüstungen mit Anzügen, Stiefeln, Handschuhen und Masken lagern in den Materialräumen der Rother Feuerwehr, weitere 100 wurden an die verschiedenen Wehren und Hilfsdienste wie das THW überall im Landkreis ausgegeben. Das würde für die ersten Tage im Falle des (Seuchen-)falles reichen. „Wir würden ja umgehend Unterstützung von den übergeordneten Behörden bekommen“, sagt Herbert Hurka. Der Leiter des Rother Veterinäramtes würde bei den ersten Vogelgrippe-Fällen im Landkreis die fachliche Führung des Krisenstabes übernehmen, für den im Landratsamt bereits die entsprechenden Räumlichkeiten vorbereitet wurden.

Unter dem Sitzungssaal des Kreistages liegt der so genannte K-Bereich, wo im K(atastrophen)-Fall alle Fäden zusammenlaufen. Landrat Herbert Eckstein wäre dann für die Koordination aller Einsatzkräfte verantwortlich, deren Führungsriege mittlerweile auch geschult wurde. Einer Besprechung der Feuerwehrkommandanten und Einsatzleiter von Polizei, BRK und THW sowie einer Bürgermeister-Dienstbesprechung folgte nun eine Schulung auf dem Gelände der Rother Feuerwehr, wo die möglichen Einsatzkräfte unter anderem das richtige An- und vor allem auch Ausziehen der Schutzausrüstung übten.

Außerdem bauten die Hilfsdienste probehalber eine Dekontaminationszone mit einem 25 Meter langen Becken zur Desinfizierung von Autos und Lkw auf. Das Material für die Becken wie Teichfolie, Balken und Matten liegt bereit und könnte ebenso wie das Konzentrat für die Desinfektionslösung sofort an die Hilfskräfte verteilt werden.

Für jede Art von Untergrund, ob glatter Asphalt oder unebener Waldboden, gibt es eine spezielle Art von Desinfektionsbecken. Für alle Varianten, ob nun mit einem Rahmen aus Balken, Sandsäcken oder Rohrpfostengestellen, ist genügend „Baumaterial“ für die ersten Tage nach dem Ausbrechen der Seuche vorhanden. „Wichtig ist, dass selbst bei den größten LKW die Reifen einmal komplett in dem Becken abrollen können“, erklärt Kreisbrandrat Johann Dess.

Bislang wurden pro Feuerwehr ausschließlich einige Spezialisten für die Errichtung einer Dekontaminierungsanlage ausgebildet, doch die könnten ihr Wissen umgehend an ihre Kameraden weitergeben. „Zurzeit ist es nicht nötig, dass jeder Feuerwehrmann im Landkreis speziell dafür geschult wird“, sagt Johann Deß. Das gesamte Kontingent an Einsatzkräften würde erst benötigt werden, wenn im Landkreis Katastrophenalarm ausgelöst werden müsste.

Drei verschiedene Eskalationsstufen gibt es beim Auftreten der Vogelgrippe, und Katastrophenalarm gäbe es ausschließlich bei der höchsten Stufe - dann, wenn gleich mehrere mit dem H5N1-Virus infizierte Vögel aufgefunden werden würden. Dass dann auch alle Räder schnell und exakt ineinandergreifen, dafür haben die Fachleute im Rother Landratsamt inzwischen einen Notfallplan mit genau geregelten Kompetenzen und einer lückenlosen Befehlskette ausgetüftelt.

Da gilt es dann auch so scheinbar banale Details zu beachten, dass die Stromversorgung der EDV-Anlage im Landratsamt auch am Wochenende funktioniert, die Telefonleitungen freigeschaltet sind und zu jeder Tages- und Nachtzeit die Schlüssel für die Räumlichkeiten des Krisenstabes geholt werden können. Außerdem muss sichergestellt sein, dass nur eingewiesene und fachkundige Helfer zum Einsatz kommen.

Auch mit den Führungsoffizieren in der Otto-Lilienthal-Kaserne haben die Verantwortlichen im Landratsamt bereits einige Vorgespräche geführt, auch wenn die Bundeswehr erst bei Katastrophenalarm zu Hilfe gerufen werden dürfte. „Ausrüstung und speziell ausgebildete ABC-Kräfte - das ist bei uns ja alles da und könnte im Ernstfall zügig eingesetzt werden“, sagt Oberstabsfeldwebel Herbert Müller, der für die Öffentlichkeitsarbeit des Luftwaffenausbildungsregiments 3 verantwortlich ist. Intern sind die Soldaten der Rother Kaserne schon vor geraumer Zeit angewiesen worden, was sie beim Finden eines verendeten Vogels auf dem Kasernengelände zu beachten haben.

Noch sind das alles freilich nur Planspiele, denn bislang wurde noch kein einziger Fall einer Infektion mit dem H5N1-Virus in unserer Region registriert. Rund 40 tote Vögel wurden bislang im Landkreis gefunden, von denen bis gestern gut zwei Drittel im Labor untersucht wurden - alle ohne positiven Befund.

Wer tote Wasservögel wie Schwäne und Enten sowie Hühnervögel findet, soll seinen Fund so schnell wie möglich der Polizei oder dem Veterinäramt, Telefon (09171) 81-650, melden. Wichtig ist die genaue Beschreibung der Fundstelle, damit die Einsatzkräfte die Kadaver so schnell wie möglich bergen können.
Hinweis: Dieser Artikel ist in der RHV am 03.03.2006 erschienen. Eingestellt mit freundlicher Genehmigung der Nürnberger Nachrichten.

Vielen Dank


Keine Bilder im Archiv vorhanden

Archivbeitrag: 174 - 2006-03-03 18:29:18

  Zurück

Diese Seite

Sie finden hier einen Gesamtüberblick Über das Feuerwehrwesen im Landkreis Roth. Neben der Erläuterung der vielfältigen Aufgaben soll diese Site auch als Medium für die Feuerwehren selbst dienen.

Dietmar Hättig

Die Feuerwehren im Landkreis Roth

  • 5.159 Feuerwehrdienstleistende m/w/d
  • 135 Feuerwehren
  • 913 Atemschutzgerätetragende
  • 50 Jugendfeuerwehren
  • 500 Jugendfeuerwehrleute
  • 300 Fahrzeuge
  • 900 km² Bereich
  • 124.000 Einwohnende

Kontakt

Kreisfeuerwehrverband Roth
  Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
  09171 / 81-0
  09171 / 81-1328
  Weinbergweg 1, 91154 Roth