Beinahe könnte man von einer echten Premiere sprechen: fast zwanzig Jahre ist es her, dass in Röthenbach b. St. W. eine Leistungsprüfung abgenommen wurde. Die letzten Jahre beteiligte man sich an gemeinsamen Prüfungen in der Marktgemeinde. Heuer hatten zwölf Feuerwehrleute große Lust am eignen Fahrzeug sowie vor heimischer Kulisse und Publikum ihr Können zu beweisen. Am Ende blickten die Prüfer in zufriedene und glückliche Gesichter.
Als das letzte Mal der Ruf „Zum Einsatz fertig!“ bei einer Leistungsprüfung über den Hof schallte, war noch vieles anders. Das damalige Gerätehaus wich einem Neubau und das LF8, mit dem man übte, machte zusammen mit dem TLF16/25 Platz für ein modernes LF10.
In zwei Gruppen legten die Feuerwehrleute – unter ihnen zwei Frauen – die Variante III der Leistungsprüfung Wasser ab. Bei dieser Variante wird ein Innenangriff im Erdgeschoss simuliert. Der Angriffstrupp rüstet sich mit Atemschutz aus und begibt sich in den Gefahrenbereich. Der Wassertrupp wird, nachdem er die Wasserversorgung aufgebaut hat, zum Sicherheitstrupp. Der Schlauchtrupp sorgt für die Absicherung gegen den Verkehr und nimmt schließlich ein Rohr im Außenangriff vor. Der Melder hat die Sicherheit der Atemschutzgeräteträger mit der Überwachungstafel im Blick. Ein Schiedsrichter behält währenddessen die Stoppuhr im Auge. Zu einer echten Leistungsprüfung gehört natürlich auch das Kuppeln einer Saugleitung. Maschinist, Wasser- und Schlauchtrupp haben hierzu 100 Sekunden Zeit. Das ist bei unserem modernen Löschfahrzeug, bei dem die Saugschläuche direkt unter der Dachkante gelagert werden, eine echte Herausforderung. Beide Gruppen zeigten aber auch bei dieser Aufgabe, dass sie ihr Handwerk beherrschen und schafften es, die enge Zeitvorgabe einzuhalten. Anschließend schlug bei der sogenannten Trockensaugprobe die Stunde des Maschinisten. Die obligatorischen Feuerwehrknoten auf Zeit und das Beantworten von Zusatzaufgaben je nach absolvierter Abzeichen-Stufe durften auch nicht fehlen. Am Ende sparten die drei Schiedsrichter, Kreisbrandinspektor Egbert Petz, Benjamin Arnhardt (FF Allersberg) und Matthias Endres (FF Heuberg), nicht mit Lob, dem sich auch der Röthenbacher Kommandant Gerhard Vater anschloss.
Damit alles routiniert, zügig und sichern ablaufen konnte, wurde an vier Abenden unter der Anleitung von Tilo Bergmann geübt. Wer hier am Feuerwehrhof vorbeikam, konnte sich überzeugen, dass es an Engagement, Herzblut und Spaß niemandem mangelte! Auch für das leibliche Wohl war immer gesorgt. Bei den Übungsabenden standen herzhafte Leckereien und kiloweise Gummibärchen bereit und am Abnahmetermin versorgte der frisch gewählte Vorsitzende Tobias Buker die Anwesenden mit Bratwürsten vom Grill. Um den Prüflingen die Daumen zu drücken, kamen viele Zuschauer zum Gerätehaus. Unter ihnen waren auch die ehemaligen Kommandanten Günther Traub und Wolfgang Schröppel sowie die früheren Vorsitzenden Werner Schröppel und Michael Rösler.
Zur bestandenen Leistungsprüfung gratulieren wir Sabine Ebersberger, Christian Mehl, René Petzold, Jonas Vater (alle Stufe 1), Tina Buker, René Dietrich, Tobias Sommer (alle Stufe 2) Tobias Otte, Bastian Schröppel (beide Stufe 3), Tilo Bergmann, Christian Bleisteiner und Roland Gruber (alle Stufe 6)!
Text: Tilo Bergmann
Bilder: Werner Schröppel