Bis dahin bleibt alles beim Alten, d.h. Rudolf Heubusch bleibt mit dem wiedergewählten stellvertretenden Kommandanten Thomas Brandl an der Spitze der Wehr. Da Rudolf Heubusch nach zwei Wahlperioden à sechs Jahren nicht mehr kandidieren wollte, war eine Neuwahl erforderlich geworden.
Zu Beginn der Versammlung, an der dreißig der 47 Aktiven teilnahmen, bat Heubusch nochmals um Verständnis für seinen Schritt. Er habe das Amt gerne bekleidet und eine schöne, wenn auch zeitlich aufwändige Zeit verbracht. Außerdem fand er, dass eine insgesamt junge Wehr mit einem Altersdurchschnitt von 37 Jahren auch einen jungen Kommandanten bräuchte.
In einem kurzen Rückblick brachte Heubusch nochmals einige Höhepunkte aus einer 12-Jährigen Amtszeit in Erinnerung: Er habe das Amt nach vier Jahren als Stellvertreter des damals dienstältesten Kommandanten im Kreis Roth, Georg Brandl am 1. Mai 1994 übernommen. Die Zahl der Aktiven betrug seinerzeit vierzig, bei der Übergabe an seinen Nachfolger werden es 47 sein. Den sechs Leistungsprüfungen „Die Gruppe im Löscheinsatz“ hätten sich 111 Aktive in sechzehn Gruppen erfolgreich gestellt. Bei drei Ehrungsabenden konnten 14 Aktive für 25-Jährigen, und sechs Aktive für 40-Jährigen Dienst ausgezeichnet werden. Die Feuerwehr hatte am 15. August 1998 auch die Organisation des 25-Jährigen Priesterjubiläums von Pater Paul Waldmüller, einem in Tandl geborenen Franziskaner, an dessen Festgottesdienst auf dem Dorfplatz von Tandl nahezu 600 Gläubige teilnahmen, übernommen. Im Mai 1999 wurde anlässlich des 110-Jährigen Bestehens der Wehr der Florianstag des Brandbezirks Hilpoltstein durchgeführt. Nebenbei merkte Heubusch an, dass die Wehr vorwiegend ein Bindeglied für das gesellschaftliche Leben in den beiden Dörfern Lay und Tandl sei. Dies beweise auch die Tatsache, dass man lediglich dreimal zu Brandeinsätzen ausrücken musste.
Der scheidende Kommandant dankte allen Aktiven, der Vereinsführung (elf seiner zwölf Jahre wurde diese von Josef Kirschner geleitet), seinen beiden Stellvertretern Josef Gerngroß und Thomas Brandl, sowie der Fahnenabordnung und dem Gerätewart Karl Meixner.
Auch die hervorragende Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, dem Bürgermeister, der Feuerwehrführung im Landkreis Roth mit Kreisbrandmeister Josef Gruber, Kreisbrandinspektor Erhard Schneider und Kreisbrandrat Hans Deß, sowie allen Behörden und Institutionen lobte Heubusch und dankte hierfür herzlich.
Bürgermeister Helmut Neuweg, der für die Durchführung der Wahl verantwortlich zeichnete, sagte, er freue sich über die Bereitschaft Gerhard Meixners, dieses Amt zu übernehmen. Mit Thomas Brandl stünde Meixner ein „alter Hase“, der bereits Erfahrung habe, zur Seite. Nachdem die beiden von den anwesenden Aktiven einstimmig zu ihrem Kommandanten bzw. dessen Stellvertreter gewählt wurden, sagte Neuweg weiter, dass die Ortswehren für die Kommunen unverzichtbar seien, da die Kosten hierfür in einem sehr günstigen Verhältnis zu der von ihnen erbrachten Leistung stünde. In Hilpoltstein sein nahezu jeder zehnte Bürger in einer Rettungs- oder Katastrophenschutzorganisation tätig. Die Leistungen, die sie erbrächten, seien unbezahlbar. Mit der Inbetriebnahme der ICE-Neubaustrecke kämen auch auf die Feuerwehren – und hier gewiss auch auf die Ortswehren – neue Aufgaben zu, so das Stadtoberhaupt weiter. An Heubusch gewandt, sagte Neuweg, dass dieser einen ganzen Lebensabschnitt in das Feuerwehrwesen investiert habe. Neben seiner Aufgabe als Kommandant sei er ehrenamtlich beim Roten Kreuz aktiv und auch beruflich im Rettungswesen tätig. Zudem sei Heubusch überörtlich tätig, wenn es darum ginge, über die Ereignisse von anderen Feuerwehren oder Hilfsorganisationen als freier Mitarbeiter der beiden Tageszeitungen im Hilpoltsteiner Raum zu berichten. Nicht nur Rudolf Heubusch, sondern seine ganze Familie verkörpere das Rettungswesen in Hilpoltstein, da sowohl Tochter Manuela und Sohn Alexander beim Roten Kreuz bzw. in der FF Lay-Tandl aktiv seien. Neuweg dankte Rudolf Heubusch für sein Engagement für die Feuerwehr mit einem persönlichen Geschenk. Auch dem ehemaligen Vorstand der Wehr, Josef Kirschner überreichte Neuweg ein Geschenk für seine 21-Jährige Amtszeit.
Bild (von links) — vordere Reihe: Rudolf Heubusch, Gerhard Meixner und Thomas Brandl; — zweite Reihe: Vorstand Andreas Kneißl, Bürgermeister Helmut Neuweg und KBM Josef Gruber; — hintere Reihe: Landrat Herbert Eckstein, KBI Erhard Schneider und KBR Hans Deß.
„Sie haben gerade in wenigen Minuten das erzählt, womit sie zusammengerechnet mehr als ein Jahrzehnt ihres Lebens verbracht haben“, sagte Landrat Herbert Eckstein an den scheidenden Kommandanten Rudolf Heubusch gewandt. „Das, was sie in all den Jahren geleistet haben, verdient Respekt, Dank und Anerkennung“, so Eckstein weiter. Auch die Anwesenheit aller Feuerwehrführungskräfte (KBR, KBI und KBM) zeuge von der Wertschätzung gegenüber dem scheidenden Kommandanten Rudolf Heubusch. Mit seinem Engagement sei es Heubusch gelungen, den Zusammenhalt der Dörfer zu fördern.
Es sei für ihn eine Premiere, der Wahl eines solch jungen Kommandanten beiwohnen zu dürfen und es sei stark, dass Meixner die Verantwortung übernehmen wolle, so Landrat Herbert Eckstein weiter. Meixner müsse das Vertrauen der übrigen Aktiven erst gewinnen. Dies gelänge jedoch nur durch einen regelmäßigen Übungsbetrieb. Doch sei er überzeugt, dass dies durch den Zusammenhalt aller zu schaffen sei. Für die Feuerwehren entlang der ICE-Strecke werde der Betriebsbeginn voraussichtlich mehr Belastung bringen. „Je größer eine Kommune ist, um so weniger engagieren sich deren Mitbürger in eine Hilfsorganisation. Hier in Hilpoltstein und seinen Ortsteilen ist auf diesem Gebiet ‚die Welt noch in Ordnung’“, betonte Eckstein. Doch sei es gefährlich, wenn der gesellschaftlich Einsatz fehle: „Irgendwann engagiert sich nämlich keiner mehr für den anderen, sondern sagt: ‚Die werden das schon machen!’“
Kreisbrandrat Hans Deß beglückwünschte die Aktiven zu deren jungem Kommandanten. Deß dankte den Aktiven, die am Nachmittag bereits an einer Übung an der ICE-Strecke teilgenommen hatten. Er sei froh, dass wieder alles in geraden Gleisen laufe. Führungskräfte würden im Umgang mit den Mitmenschen geschult, doch hätte noch niemandem diese Erfahrung geschadet. Er hoffe, dass Meixner das Amt des Kommandanten lange bekleiden würde, da dies nicht mehr viele tun würden. Deß dankte Heubusch für seine Tätigkeit für die Feuerwehren, sowohl örtlich als auch überörtlich. Er sagte, die Berichte, die Heubusch für die Zeitungen schreibe, zeugten von Sachverstand und großem Basiswissen in Sachen Rettungs- und Katastrophenschutz.
„Die neue Führung der FF Lay-Tandl muss sich jetzt zusammensetzen, um anstehende Probleme gemeinsam zu bewältigen“, sagte Kreisbrandinspektor Erhard Schneider zu den Aktiven. Auch Schneider dankte Heubusch für die Zusammenarbeit in all den zurückliegenden Jahren. Die Stadt Hilpoltstein habe für die Belange der Feuerwehren stets ein offenes Ohr gehabt und diese im Rahmen des Möglichen stets unterstützt. Schneider bat: „Helfen wir zusammen, dann könnte auch das Unmögliche möglich werden“.
Kreisbrandmeister Josef Gruber dankte Heubusch für die Einladung und dessen Engagement für das Feuerwehrwesen. „Auf dich und deine Wehr war, wenn wir euch brauchten, stets Verlass. Ich wünsche der neuen Führung eine glückliche Hand und bin mir sicher, dass gemeinsam alle anstehenden Probleme zu lösen sind.“
Der 1. Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Andreas Kneißl, danke dem scheidenden Kommandanten Rudolf Heubusch für sein Engagement mit einem Essensgutschein und einem Blumenstrauß. Er bat Heubusch, den Veranstaltungen der Wehr auch künftig beizuwohnen und der Führung mit seinem reichen Erfahrungsschatz dienlich zu sein. Dem neuen Kommandanten wünschte er für die Zukunft eine glückliche Hand und versprach ihm, ihn wo immer es möglich sei, zu unterstützen.
Auch Josef Kirschner, der zusammen mit Heubusch elf Jahre an der Spitze der Wehr stand, dankte diesem für die hervorragende Zusammenarbeit. Zum Schluss dankte Rudolf Heubusch nochmals für die Glückwünsche und die Geschenke, die er erhalten habe. Er werde auch künftig, so gut ihm dies möglich sei, der Wehr mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Hinweis: Der Beitrag und das Bild wurden von der Feuerwehr Lay-Tandl zur Verfügung gestellt.
Vielen Dank.
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Archivbeitrag: 182 - 2006-04-08 19:00:00
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