Mit 1161 Einsätzen, die von den Feuerwehren im Landkreis Roth im vergangenen Jahr zu bewältigen waren, ist deren Zahl gegenüber 2005 um 169 gestiegen. Während die Einsatzzahlen bei Bränden, Sicherheitswachen und Fehleinsätzen nahezu konstant blieb, stiegen sie in der Sparte „Technische Hilfeleistung“ um 167 . Die Mitgliederzahl der 138 Freiwilligen Feuerwehren blieb mit 5286 (+13) nahezu konstant.
In der Mehrzweckhalle des TSV Eysölden konnte Kreisbrandrat Hans Deß neben den Kommandanten und Führungskräften, die Abteilungsleiterin im Landratsamt, Dr. Kerstin Engelhardt-Blum, Vertreter von BRK und THW sowie mehrere Ehren – Kreisbrandmeister und Ehren - Kreisbrandinspektor Egid Heindl willkommen heißen. Mit Hans Beyer aus Spalt, Richard Götz aus Kammerstein, Heinrich Gsänger aus Rednitzhembach, Hermann Kratzer aus Greding – Heimbach und Roland Ritthammer aus Georgensgmünd erhielten fünf verdiente Kreisbrandmeister das „Deutsche Feuerwehr Ehrenkreuz“ in Silber bzw. Gold.
Den Bericht über die Ehrungen finden sie [ hier ].
Grundsatzrede von Herrn Landrat Herbert Eckstein
Landrat Herbert Eckstein betonte in seiner Grundsatzrede, dass auf die Feuerwehren durch die Inbetriebnahme der neuen ICE – Strecke einiges an Mehrarbeit zugekommen sei. Besonders für die kleineren Wehren entlang der Strecke sei diese eine zusätzliche Belastung. Man könne bereits mehrere durchaus spannende Einsätze verzeichnen.
Um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, sei eine enorme Planungsarbeit erforderlich gewesen, bei der vor allem Kreisbrandinspektor Werner Löchl das Sagen hatte. Eine im Herbst durchgeführte Stabsrahmenübung, an der alle im Landkreis ansässigen Hilfsorganisationen teilgenommen hatten, habe für alle viel gebracht, betonte der Landkreischef weiter. Er habe ein gutes Gefühl, dass im Katastrophenfall im Landkreis Roth alle Räder ineinander greifen würden.
Da Gerätschaften und Fahrzeuge der Feuerwehren immer komplizierter würden, bat Eckstein um nicht nachlassenden Übungsfleiß, da nur dieser zu uneingeschränkte Verlässlichkeit im Einsatz führe. Energisch setzte er sich mit der Novellierung zum Feuerwehrgesetz auseinander: „Die Ehrenamtlichen, egal ob als Feuerwehrkräfte oder in einer anderen Hilfsorganisation, leisten sehr viel, da kann doch nicht auch noch die Frist, in der sie zum Einsatz ausrücken, vorgeschrieben werden!“ Auch wenn dies „durch die Blume“ im neuen Gesetz anders rauskomme, seien besonders die kleinen Feuerwehren für das dörfliche Leben enorm wichtig. Angesichts der Tatsache, dass der Frauenanteil in den Feuerwehren von 2002 bis 2006 um 18% auf nunmehr 390 gestiegen sei, fragte Eckstein, wann er wohl die erste Kreisbrandmeisterin ernennen dürfe.
Eckstein lobte die vorbildliche Jugendarbeit , die mit exakt 700 Jugendlichen auf hohem Niveau gleich geblieben sei. Die Jugendlichen könnten bei einer sinnvollen Freizeitgestaltung Erfahrungen fürs Leben sammeln und sich auch für ihren späteren Beruf qualifizieren. Ein voller Erfolg sei der letzte Kreisjugendfeuerwehrtag in Roth gewesen. Hierfür dankte der Landrat ausdrücklich dem bisherigen Kreisjugendfeuerwehrwart Martin Schoplocher, der sein Amt am 01.07.06 an Matthias Hiltner aus Leerstetten übergeben hatte. Der nächste Kreisjugendfeuerwehrtag findet am 30.06. und 01.07. in Rednitzhembach statt.
Bei der künftigen Integrierten Leitstelle (ILS) könne nach Aussage von Landrat Herbert Eckstein nur in Zusammenarbeit aller Hilfsorganisationen eine einvernehmliche Lösung gefunden werden. Da er die örtliche Mitverantwortung für besonders wichtig halte, könne er sich nicht vorstellen, die BRK-Landesgeschäftsstelle in München als Betreiber der ILS zu sehen. Doch sei er zuversichtlich, eine für alle tragbare Lösung zu finden. Das oberste Ziel müsse eine bestmöglichste und zuverlässige Alarmierung sein, betonte Eckstein weiter und nannte den derzeitigen Aufbau einer ILS in Nürnberg als bestes Beispiel. Hier würde Schritt für Schritt vorgegangen und nicht alles auf einmal gemacht wie bei der Inbetriebnahme der neuen Polizei - Einsatzzentrale in Nürnberg, die enorme Anfangsprobleme hatte. Dieses System werde sich durchsetzen, doch sei ein hoher Standart erforderlich, man dürfe nicht nur das Negative sehen und akzeptieren, dass nicht alles sofort perfekt sei.
Der Landrat dankte allen — besonders den Führungskräften und den Gemeinden, die viel für ‚ihre’ Feuerwehren geleistet hätten für das bisher Geleistete und wünschte viel Spaß und möglichst wenige Einsätze.
Ansprache von Herrn Bürgermeister Ernst Schuster
Thalmässings Bürgermeister Ernst Schuster betonte in seinem Grußwort, dass es heutzutage nicht mehr Selbstverständlich sei, sich ehrenamtlich zu engagieren. Da die Feuerwehren als Träger der Gesellschaft wichtig sei, sei es auch wichtig diese für den Einsatz entsprechend gut auszurüsten. Schuster dankte den Feuerwehren für ihre geleisteten Dienste zum Wohle der Bevölkerung.
Bericht des Kreisbrandrats Hans Deß
Kreisbrandrat Hans Deß bat in seinem Kurzbericht , die Informationsmedien wie ‚Brandwacht’, ‚Florian kommen’ oder die Homepage des Kreisfeuerwehrverbandes (www.kfv-roth.de) zu beachten, da hier stets interessante Neuigkeiten zu erfahren seien. Bei der Vogelgrippe im Frühjahr des vergangenen Jahres musste quasi ‚aus dem Stand heraus’ in kürzester Zeit das fast Unmögliche geschaffen werden. Doch habe man dank einer logistischen Meisterleistung auch dies gemeistert und sei relativ gut davongekommen.
Auch die Fußballweltmeisterschaft, von der man zwar nicht unmittelbar betroffen gewesen sei, bedurfte intensiver Vorbereitungen. Deß bat, angesichts der derzeitigen Lehrgangssituation nicht zu resignieren. Die Großübung an der ICE-Strecke habe ein enormes Medieninteresse gefunden. Insgesamt könne man mit dem Ergebnis zufrieden sein, da man aus den seinerzeit gemachten Fehlern nur lernen könne.
„Kommandant — wie fit ist deine Feuerwehr?“ fragte der Kreisbrandrat in die Runde. Angesichts hoher körperlicher Anforderungen im Einsatz sei diese Frage durchaus berechtigt. Man solle überlegen, ob man nicht einige sportliche Übungen anbieten könnte, wie dies in der aktuellen Brandwacht gezeigt sei.
Da die Feuerwehren schon immer etwas für „Schwache“ übrig habe, werde derzeit überlegt, ob man sich nicht als Knochenmarkspender typisieren lassen solle. „Könnten wir als Feuerwehr hier aktiv helfen? Wer wäre bereit, mitzumachen? Wer würde dies bezahlen?“ Fragen über Fragen, doch glaube Deß, dass die rund 50 EUR pro Typisierung aufzubringen sein müssten. Man wolle sich der Aktion „Knochenmarkspende in Bayern“ anschließen und habe sich als Ziel eine Beteiligung von 100 plus X gesetzt. Er sei zuversichtlich, dass dies gelänge und verwies auf weitere Informationen im Laufe des Jahres.
Neugewählte Kommandanten
Alle seit der letzten Jahresversammlung neugewählten Kommandanten wurden durch Kreisbrandrat Hans Deß und Landrat Herbert Eckstein per Handschlag verpflichtet. Dies sind: Tiefenbach (Thalmässing): Günter Betz (bisher Reinhold Grimm); Euerwang (Greding): Andreas Schneider (bisher Josef Netter); Harrlach (Roth): Mark Meyer (bisher Reinhard Arlt); Bernlohe (Roth): Stefan Schick (bisher Manfred Grund); Weiler (Rohr): Reinhard Sommer (bisher Walter Bloß); Schwand: Jürgen Nowak (bisher Karl-Heinz Meier); Reinwarzhofen (Thalmässing): Wolfgang Grimm (bisher Hans Ellinger); Rohr: Thomas Richter (bisher Peter Suttner); Offenbau (Thalmässing): Martin Enzenhöfer (bisher Werner Steckert); Birkach (Roth): Johann Kastner (bisher Fritz Seitz); Unterheckenhofen (Roth): Georg Katheder (bisher Werner Eichbauer); Waizenhofen (Thalmässing): Andreas Hölzel (bisher Manfred Schiller); Wallesau (Roth): Siegfried Schneider (bisher Hans Bachinger) sowie aus Rittersbach (Georgensgmünd): Sebastian Volkert für Werner Gollitscher.
Fachberichte der Kreisbrandinspektoren (KBI)
In Kurzberichten befassten sich die vier Kreisbrandinspektoren mit den Schwerpunkten in ihren Bereichen.
So berichtete z.B. Werner Löchl ausführlich über die Änderungen der Leistungsprüfung.
Diese sei nunmehr besser an die heutigen Anforderungen angepasst und biete drei verschiedene Möglichkeiten der Ablegung:
I. Außenangriff mit Wasserentnahme vom Hydranten
II. Außenangriff mit Wasserentnahme von einer unabhängigen Löschwasserversorgung mittels Saugleitung
III. Innenangriff unter Atemschutz.
Insgesamt sei die neue Leistungsprüfung realitätsbezogener als die seit dem Jahr 2000 gültige Form.
Erhard Schneider bat, mehr Augenmerk auf die Grundausbildung der Mitglieder zu legen, da diese den Grundstock für alle weiteren Fortbildungen stelle.
KBI Hans Peter Lohmüller erläuterte die Funkausbildung und konnte berichten, dass sich im vergangenen Jahr 126 Aktive aus dem gesamten Landkreis einer Funkausbildung unterzogen hätten. Ausführlich beschrieb er die Vor- und Nachteile des in etwa fünf bis fünfzehn Jahren einzuführenden Digitalfunks.
Erwin Schlager, zuständig für den Fachbereich Atemschutz, konnte berichten, dass nahezu Tausend Aktive in der Atemschutz – Übungsstrecke ihre Jahresübung absolviert hätten. Zudem seien in fünf Lehrgängen 68 neue Atemschutzgeräteträger ausgebildet worden.
Kassenbericht
Als letzter Tagesordnungspunkt stand der Kassenbericht für den Kreisfeuerwehrverband auf der Tagesordnung: Diesen brachte letztmals Ehren - KBM Georg Müller aus Thalmässing souverän an den Mann, da er nach 15 Jahren dieses Amt niederlegte. Müller dankte allen für die hervorragende Zusammenarbeit und sagte, er habe echte Freunde bei den Feuerwehren gefunden und denke oft und gerne an diese Zeit zurück.
Als sein Nachfolger wurde in geheimer Wahl Klaus Pechler gewählt. KBR Hans Deß bescheinigte Müller eine zuverlässige Kassenführung und dankte ihm, dass er dieses Amt auch nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Feuerwehrdienst weitergeführt habe. Hinweis: Der Artikel und das Bilder wurden von Rudolf Heubusch eingereicht und zur Verfügung gestellt.
Vielen Dank
Archivbild(er):
Archivbeitrag: 240 - 2007-03-23 16:52:07
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