Aufgleisgerät, Schützenschwimmsteg & Löschübung
Die gute Zusammenarbeit mit dem Reservistenverband der Bundeswehr und dem THW ermöglichte es der Wendelsteiner Feuerwehr und einer Gruppe vom THW Schwabach am Pionierübungsgelände der Bundeswehr in Münchmünster bei Ingolstadt ein ganzes Wochenende eine gemeinsame Übung abzuhalten, die das THW aus Pfaffenhofen/Ilm mit einem Rüstwagen und Helfern vor Ort unterstützte.
Mit 22 Aktiven aus mehreren Feuerwehren der Gemeinde Wendelstein und mit mehreren Kameraden vom THW Schwabach reisten die Feuerwehrleute am Freitag nach Münchmünster, wo die Bundeswehr ein Pionierübungsgelände unterhält und dort u.a. im Bauinstandsetzungszentrum (BIZ) die zu Auslandseinsätzen verpflichteten Soldaten für viele Bereiche des dortigen Alltags vorbereitet bis hin zum Haus-, Straßen- und Brückenbau.
Bei einem Rundgang durch die Kaserne mit dem Bauinstandsetzungszentrum lernten die insgesamt 80 Übungsteilnehmer, um Reservisten aus ganz Mittelfranken verstärkt, die Einsatzorte der Wochenendübung kennen.
Am Samstag war die Wendelsteiner Feuerwehr mit ihren mitgebrachten Löschfahrzeugen für eine der Übungsstationen zuständig und übte mit den aus Feuerwehrlern, THW-Helfern und Reservisten bestehenden Gruppen das richtige Ablöschen und Kühlen eines verunglückten Kesselwaggons. Das THW aus Pfaffenhofen/Ilm unterstützte am gleichen Waggon die technische Hilfeleistung. Die THW-Ausbilder führten vor, wie mit Hebekissen, Matten und anderen Materialien Tanklecks gestopft werden können. An einer zweiten Station zeigten sie das Heben schwerer Lasten wie von Bäumstämmen mit Hydraulikwinde und Rettungsspreizer.
Einzigartiges „Aufgleisgerät“
Eine technische Rarität, die es bayernweit nur bei den Ingolstädter Pionieren gibt, war für die Übenden das „Aufgleisgerät“. Die Kombination aus Hydraulikstempeln und anderen Hebegeräten kann über einen Steuertisch und mit Aggregatantrieb schwere Lasten bis zu 130 Tonnen bewegen und umsetzen, was an einem zweiten Eisenbahnwaggon praktisch geübt wurde.
Die Bundeswehr bot im Areal des Bauinstandsetzungszentrums eine Einführung in die Gefahren der Kampfmittelräumung. Nach Informationen über die gängigsten Typen an Minen gegen Personen und Fahrzeuge konnten die Übungsteilnehmer mit dem Fernglas auf einem markierten Gelände verteilte Minen und Sprengfallen auf Distanz suchen.
Den Übungsablauf selbst hatten die Ausbilder des Bauinstandsetzungszentrums und mehrere Offiziere des „nicht aktiven“ Pionierbrückenbataillons 270 Ingolstadt geplant und in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Wendelstein als Partner der bisherigen ZMZ-Übungen das Gesamtprogramm umgesetzt. Eine typische Pionieraufgabe war daher auch die letzte Übung, bei der über einen Teich im Kasernengelände eine über 50 m lange „Schützenschwimmbrücke“ gebaut wurde. Nur aus Pontonbooten, Metallstegen und Absicherungen bestehend, war die Behelfsbrücke in knapp 30 Minuten fertiggebaut und alle Teilnehmer konnten sie begehen.
Am Sonntag beschloss ein interner Wettbewerb die Wochenendveranstaltung. Aus Kanistern, Fässern, Holzbrettern, Draht und Seilen hatte die Feuerwehrgruppe mit den THW-Helfern und zwei Reservistengruppen ein schwimmfähiges Floß zu bauen. Die FFW/THW-Gruppe hatte nicht nur als erste ihr Floß fertig, es bestand auch mit Feuerwehrschaufeln als Paddelersatz erfolgreich die Einsatzprobe im Kasernenteich. Mit dem Dank für die gute Zusammenarbeit und dem Wunsch, auch 2009 eine gemeinsame Übung in Münchmünster abzuhalten, beschlossen die Übungsleiter und Ausbilder danach die gelungene Premiere.
Hinweis:Â Der Artikel und die Bilder wurden von Jörg Ruthrof, 3. BGM Wendelstein, zur Verfügung gestellt und von Jörg Felßner von der Feuerwehr Wendelstein eingereicht.
Vielen Dank
Archivbild(er):
Archivbeitrag: 329 - 2008-06-04 18:09:42
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