In der Stadthalle Roth stimmten 98,41 Prozent der anwesenden Kommandanten für Werner Löchl aus Greding. Auf den 46-jährigen Kreisbrandinspektor entfielen 124 der 126 gültigen Stimmen. Lediglich zwei Mal war „nein“ angekreuzt worden.
Löchl wird die Amtsgeschäfte allerdings erst am 15. März nächsten Jahres übernehmen. Dann läuft die Amtszeit von Vorgänger Hans Deß offiziell ab. „Bis dahin werde ich meine Aufgaben Zug um Zug übertragen“, kündigte Deß an. Der Kreisbrandrat war vom Wahlergebnis überwältigt. „Das ist ein wunderschöner Abend für mich, weil Ihr so eine Geschlossenheit gezeigt habt“, sagte Deß. Für seinen Nachfolger gebe es schließlich „nichts schöneres als so ein Vertrauen“.
Laut Deß hat sich das Feuerwehr-Führungsteam des Landkreises ganz bewusst für einen Wechsel an der Spitze entschieden. „Jetzt ist es für das Feuerwehrwesen im Landkreis am besten“, habe man in zahlreichen Gesprächen festgestellt, sagte der 56-jährige Deß, der durchaus noch einmal hätte kandidieren können. Hauptziele seien dabei „ein sauberer Übergang und fachliche Kontinuität“, fügte Deß hinzu. Beides scheint mit Werner Löchl in der Tat gewährleistet. Der Diplom-Ingenieur ist seit 30 Jahren Feuerwehrmann und bekleidet seit 18 Jahren das Amt des Kreisbrandinspektors für den südlichen Landkreis. Seine enge Verbundenheit zur Feuerwehr von Jugend an schilderte er mit einer kleinen Anekdote.
Seine Frau habe er bei der Johannifeier der Jugendfeuerwehr kennen gelernt. Doch während seine Kameraden damals ihre Freundinnen nach Hause begleitet hätten, habe sie alleine den Heimweg antreten müssen. „Schließlich habe ich aufgeräumt.“ Er habe sich immer ganz bewusst mit voller Kraft für seine Aufgaben innerhalb der Feuerwehr eingesetzt. Um Ämter und Posten habe er sich dabei nie gerissen und sich auch nicht dafür beworben. „Man hat mir immer mehr Verantwortung übertragen“, so Löchl. So stelle er sich nun auch mit Entschlossenheit der neuen Aufgabe. „Ich werde motiviert und engagiert wie bisher meine Pflichten so gut es geht erfüllen“, versprach er.
Den Kommandanten zur Wahl vorschlagen darf einen neuen Kreisbrandrat ausschließlich der Landrat. Herbert Eckstein verband dies mit einer Würdigung der Arbeit von Hans Deß. „18 Jahre an vorderster Front ist eine Riesenleistung“, erklärte Eckstein. Der Vorschlag der Führungsriege für den neuen Kreisbrandrat habe ihn nicht überrascht, sagte der Landrat. „Seine Erfahrung macht Werner Löchl zum geeignetsten Nachfolger“, meinte Eckstein.
Schließlich leitete der Landrat noch die Ehrung für den Weinsfelder Hans Deß und Kreisbrandinspektor Erwin Schlager aus Kiliansdorf ein. „Deß war so erfolgreich, weil er Bodenhaftung mit hoher Qualifizierung verband“, stellte Eckstein fest. „Und Erwin Schlager war sein kongenialer Partner.“ Für 40 Jahre aktiven Dienst erhielten beide aus den Händen der Bürgermeister ihrer Heimatgemeinden das Feuerwehrehrenzeichen in Gold. Elisabeth Bieber, stellvertretende Bürgermeisterin der Kreisstadt Roth, und Markus Mahl, Erster Bürgermeister der Stadt Hilpoltstein, wünschten dem neuen Kreisbrandrat und den Wehren des Landkreises außerdem viel Erfolg bei der Erfüllung ihrer Aufgaben.
Hinweis:Â Der Artikel und die Bilder wurden von Robert Schmitt zur Verfügung gestellt.
Vielen Dank
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Archivbeitrag: 355 - 2008-11-02 18:54:46
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