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Kdt-Versammlung 2012 - Rückblick - Ehrung - Verpflichtung neuer Kdt

ArchivbildKommandantenversammlung des Landkreises mit Ehrung und Verpflichtung der neu gewählten Kommandanten

 

Bei der Dienstversammlung der Feuerwehrkommandanten und besonderen Führungsdienstgrade im Landkreis Roth wurden neben dreizehn neugewählten Kommandanten, die durch Landrat Herbert Eckstein per Handschlag dienstverpflichtet wurde Klaus Pechler aus dem Heidecker Ortsteil Schloßberg für 25 Dienstjahre geehrt. Außerdem blickte Kreisbrandrat (KBR) Werner Löchl ausführlich auf das Einsatzgeschehen des vergangenen Jahres zurück .

Nach der Begrüßung der zahlreichen Vertreter aller Hilfsorganisationen und einer Gedenkminute für alle verstorbenen Feuerwehrangehörigen – besonders wurden Georgensgmünds Bürgermeisterin Eva Loch, die Ehrenkreisbrandmeister Adolf Hackner, Herrnsberg und Georg Müller, Pfaffenhofen, sowie Kommandant Franz Gruber, Zell gedacht – stellte der gastgebende Bürgermeister von Wendelstein, Werner Langhans seine Gemeinde in einem Grußwort vor. Er sei mit Stolz erfüllt, soviel Kompetenz im Ehrenamt, dessen Zusammenarbeit untereinander vorzüglich funktioniere, begrüßen zu können. Die Marktgemeinde Wendelstein sei mit 15700 Einwohnern die zweitgrößte Gemeinde im Landkreis Roth. Acht Feuerwehren mit einem hervorragenden Ausbildungs- und Ausrüstungsstand würden mit insgesamt knapp 300 Aktiven für die Sicherheit der Bevölkerung sorgen. Außerdem sei Wendelstein eines der Ausbildungszentren für die Feuerwehren im Landkreis. Langhans dankte allen für ihre Dienste und betonte: „Auf Euch ist immer Verlass!“

Landrat Herbert Eckstein mahnte, dass trotz aller Technik, die im Feuerlöschwesen erforderlich sei, der Mensch im Mittelpunkt stehen müsse. Man dürfe die Einstiegshürde nicht zu hoch ansetzen, da man sonst Gefahr laufe, dass niemand mehr mitmache. Dennoch: „Der Maßstab, den wir setzen, muss nicht ‚Anders’, sondern ‚Besser‘ heißen. Es muss uns gelingen, den Menschen weiterhin für den Feuerwehrdienst zu begeistern!“ Auf Grund eines Ereignisses, durch das eine kleine Feuerwehr beinahe vor der Auflösung gestanden hätte, appellierte der Landrat, dass die Ortswehren zwingend erhalten bleiben müssten. Die Einführung des Digitalfunks werde für die Kommunen zwar teuer, bringe den Hilfsorganisationen aber auch erhebliche Vorteile, betonte Eckstein weiter.

Der Neubau der Atemschutzstrecke für den Landkreis Roth sei unmittelbar vor der Fertigstellung, so dass am 2. April der erste Lehrgang dort stattfinden könne. Das Ziel dieser Einrichtung sei, die betroffenen Aktiven bestmöglich zu schulen. Auch wenn die finanziellen Vorgaben der Gemeinden im Landkreis Roth nicht immer vorzüglich seien, würden die Kommunen für ihre Feuerwehren nur das Beste wollen.

Zum Thema „Sicherheitswachen“, das auch vom KBR erläutert wurde, sagte Herbert Eckstein, dass es manchmal besser sei, wenn der Ortskommandant eine Anfrage an seinen nächsthöheren Feuerwehrdienstgrad weiterleite, da dieser die gestiegenen Anforderungen oftmals besser kenne und so die Verantwortung, die grundsätzlich beim Veranstalter liege, weitergegeben sei. Die Dorfbewohner, vor allem in den Dörfern mit vielen Neubürgern, sollten mehr Ehrgefühl zeigen und sich ihrer Ortswehr anschließen. Mit den Worten: „Der Dienst bei der Feuerwehr braucht Begeisterung, der Feuerwehrdienst ist toll“ schloss das Landkreisoberhaupt seine Grußworte und fuhr mit der Ehrung von Klaus Pechler sowie der Verpflichtung der neuen Kommandanten fort.

Der zweite Teil der Dienstversammlung enthielt einen Fachvortrag von Rainer Gründel von der „N-Ergie“ zum Thema: „Energie, Gefahren für die Feuerwehren“. Hierbei betonte Gründel, der selbst seit knapp vierzig Jahren aktiver Feuerwehrmann ist, dass die Feuerwehren ein hohes Ansehen in der Bevölkerung hätten und die Energieversorgungsunternehmen Partner der Feuerwehren seien. Die Energie stehe derzeit in einer gewaltigen Umbruchphase von der Atomkraft zu immer mehr erneuerbaren Energiequellen. Gründel stellte die verschiedenen Arten von erneuerbaren Energien vor und auch die von ihnen ausgehenden Gefahren. Er betonte, dass alle Gefahren, wenn man ihnen mit entsprechender Vorsicht begegne, zu meistern seien. Gründel überreichte allen Feuerwehrführungskräften ein kleines Taschenhandbuch, den „kleinen Einsatzhelfer“, das diese auf die Gefahren mit Energie hinweisen und deren Beseitigung oder Minderung hinweise. Er betonte, dass im Bereich der „N-Ergie“ derzeit rund 30000 Photovoltaik Anlagen in Betrieb seien und deren Zahl weiter steige. Die N-Ergie biete für die über 1500 Feuerwehren spezielle Kurse an, die bereits von über 2500 Personen besucht worden seien. Gründel betonte, man solle stets nach dem Grundsatz: „Gefahr erkannt – Gefahr gebannt“ handeln und das Risiko nach dem Motto: Lieber abwarten, richtig einschätzen.

Verpflichtung der neu gewählten Kommandanten
Im Rahmen der Dienstversammlung der Feuerwehrkommandanten und –Kommandantinnen werden immer auch die seit der letzten Versammlung neu gewählten Kommandanten von Landrat Herbert Eckstein und Kreisbrandrat Werner Löchl per Handschlag zum Dienst verpflichtet. 2011 waren dies: Stefan Hellmich für Jochen Thanner – Feuerwehr Eysölden; Richard Sturm für Helmut Brandl – Feuerwehr Lampersdorf; Werner Schuster für Waldemar Schneider – Feuerwehr Lohen; Thomas Köhler für Sebastian Streb – Feuerwehr Schloßberg; Stefan Schmauser für Karl Meyer – Feuerwehr Aberzhausen; Jürgen Eichhorn für Stefan Reger – Feuerwehr Meckenlohe; Luitpold Gruber für den im April 2011 verstorbenen Franz Gruber – Feuerwehr Zell; Bernd Wälzlein für Oliver Luschka – Feuerwehr Barthelmesaurach; Hannes Weidmann für Werner Fylak – Feuerwehr Großschwarzenlohe; Johannes Niedermeyer für Alexander Niedermeyer – Feuerwehr Karm; Christian Schmidpeter für Josef Barth – Feuerwehr Rudletzholz; Andreas Ramsteck für Bernd Birngruber – Feuerwehr Ruppmannsburg, sowie Christian Dotzer für Hans Moßner – Feuerwehr Stauf.

Landrat sowie Kreisbrandrat dankten den neuverpflichteten Kommandanten für die Übernahme des nicht immer einfachen Dienstes und wünschten ihnen Glück, Gesundheit und das nötige Durchhaltevermögen.

Jahresrückblick
Der Hauptpunkt in der Dienstversammlung der Feuerwehrkommandanten im Landkreis Roth war der Rückblick von Kreisbrandrat Werner Löchl auf die Einsätze im vergangenen Jahr. Hierbei zeigte sich Löchl äußerst erzürnt, dass ein „Irrer“, wie er ihn zu Recht nannte, der sich ein Funkgerät und einen Alarmgeber beschafft habe und hiermit Feuerwehren im Landkreis – oft mehrmals hintereinander – alarmieren würde. Bei der Staatsanwaltschaft wurde Strafanzeige erstattet.

Zum Rückblick des Kreisbrandrats gehörten auch die aktuellen Zahlen der Feuerwehrdienstleistenden im Landkreis Roth: Zum 31. Dezember seien dies 5325 Männer und Frauen in den 138 Feuerwehren gewesen. 91 Prozent hiervon (4773) seien Männer, während 462 Feuerwehrfrauen aktiven Dienst leisteten. Bei den Feuerwehranwärtern seien 693 Jugendliche in 57 Jugendgruppen (hiervon 23 Prozent Mädchen). Die 138 Feuerwehren würden derzeit über rund Dreihundert Fahrzeuge und Anhänger verfügen, 70 hiervon seien Löschfahrzeuge.

Die Einsatzzahlen seien im langjährigen Mittelwert mit leicht steigender Tendenz und wären in 2011 bei 1449 Gesamteinsätzen gelegen. Hierbei seien die technischen Hilfeleistungen (THL) mit 781 an der Spitze, gefolgt von 267 Sicherheitswachen und 243 Bränden. Lediglich die Zahl der Fehlalarme habe sich durch die böswilligen Alarmierungen dieses „Irren“ in 2011 nahezu verdoppelt, sie lag bei 158. Zusammenfassend stellte Löchl fest, dass die Zahl der Brände und der Sicherheitswachen gestiegen, während die technischen Hilfeleistungen zurück gingen. Dem gegenüber würden jedoch die Wohnungsöffnungen stetig steigen.

Die Ausbildung der Aktiven sei im Landkreis auf einem hohen Niveau. Neu sei, dass man im Landkreis die Maschinisten nunmehr auch für den „Feuerwehrführerschein 7,5 t“ ausbilden und einen Motorsägen –Lehrgang anbieten könne. Für den Feuerwehrführerschein habe man eigene Fahrzeuge und bekomme Zugang zu einem Fahrsimulator, die vom Landesfeuerwehrverband und dem Gemeindunfallversicherungsverband (GUV) gesponsert — 2012 sechzig Plätze — würden, berichtete der KBR weiter. In der neuen Atemschutzausbildungsstelle würde der Ausbildungsbetrieb am 2. April beginnen. 2011 hätten knapp 1000 Atemschutzgeräteträger ihre jährliche Pflichtübung – in der bisherigen Übungsstrecke – absolviert.

Die Gruppe IuK (Information und Kommunikation / Funk) sei derzeit stark in die Einsatzplanung für die künftige „Integrierte Leitstelle Mittelfranken – Süd“ eingebunden, deren Probebetrieb Anfang Juni, und der Vollbetrieb — mit der Aufschaltung der Rufnummer „112“ — Mitte bis Ende Juli beginne. Hierbei mussten mehrere Tausend Stamm- und Gerätedaten erfasst, rund 200 Einsatzmittelketten, sowie ca. 150 Bereichsfolgen erstellt und an das hierfür extra eingerichtete Projektbüro der ILS weitergeleitet werden. Zudem mussten die Bereichsfolgen mit den Nachbarleitstellen und den weiteren Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) abgesprochen, sowie Sonderobjekte und Sonderpläne (BAB A6, A9, A 73, Kanal, ICE, Kranken- und Altenheime und, und, und) erfasst werden. Außerdem würden bei dieser Gruppe um KBM Michael Stark auch die Fäden für den künftigen Digitalfunk mit seinen elf Basisstationen, die bis zum Jahresende betriebsbereit seien, zusammenlaufen.

Werner Löchl dankte allen, die sich in irgendeiner Weise für das Feuerwehrwesen stark machten, und beendete seinen Rückblick mit einigen Terminankündigungen: So würde in der ILS Mfr.-Süd am 26. Mai ein „Tag der offenen Tür“ stattfinden und die Einweihung sei für Freitag 14. September vorgesehen. Mit den Worten „Gott zur Ehr — dem Nächsten zu Wehr“ endete die Veranstaltung.

Ehrung für 25 Jahre Feuerwehrdienst
Für 25-Jährigen, aktiven Dienst für die Feuerwehren wurde im Rahmen der Dienstversammlung der Feuerwehrkommandanten und Führungskräfte im Landkreis Roth Klaus Pechler mit dem „Staatlichen Ehrenzeichen in Silber“ ausgezeichnet.

Im Januar 1986 trat Pechler in die Freiwillige Feuerwehr Schloßberg, einem Ortsteil von Heideck bei. Seit 1999 — bis heute — ist er deren Stellvertretender Kommandant. Am 1. Mai 2002 wurde er zum Kreisbrandmeister für den Fachbereich Verwaltung und EDV ernannt.

Außerdem, so Landrat Herbert Eckstein, sei Klaus Pechler die „rechte Hand“ des Kreisbrandrats in allen organisatorischen Feuerwehrangelegenheiten.

In Anwesenheit des stellvertretenden Bürgermeisters der Stadt Heideck, Hermann Krämer wurde Klaus Pechler das Ehrenzeichen von Landrat Herbert Eckstein und Kreisbrandrat Werner Löchl angeheftet.

Hinweis: Der Artikel und die Bilder wurden von Rudi Heubusch eingereicht und zur Verfügung gestellt.
Vielen Dank


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Archivbeitrag: 690 - 2012-03-16 12:29:52

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Dietmar Hättig

Die Feuerwehren im Landkreis Roth

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