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2-tägiges THL Seminar in Allersberg

ArchivbildDie Feuerwehren Allersberg, Abenberg, Büchenbach, Hilpoltstein, Heideck und Wendelstein führten am 26. und 27. April ein gemeinsames THL Seminar mit dem Schwerpunkten neue Fahrzeugtechnologien und das Retten bei schwierigen Fahrzeuglagen durch.

 

In den letzten Jahren haben die Automobilhersteller viel getan, um die Insassen der neuen Modellreihen immer sicherer durch den Straßenverkehr zu bringen.
Verstrebungen, der Einbau hochfester Stähle und Einbau vieler verschiedener Airbags sorgen für Sicherheit im Wagen.
Kommt es jedoch einmal zu einem Unfall und der Insasse muss gerettet werden sind es genau diese Einrichtungen, die den Rettungsdiensten immer mehr die Arbeit erschweren, ja teilweise sogar eine Gefahr darstellen.
Um diesen Problemen und Gefahren in Zukunft sicher begegnen zu können und mit dem vorhandenen Material die künftigen Herausforderungen zu meistern haben die Feuerwehren Allersberg, Abenberg, Büchenbach, Hilpoltstein, Heideck und Wendelstein am 26. und 27. April ein gemeinsames THL Seminar mit dem Schwerpunkten neue Fahrzeugtechnologien und das Retten bei schwierigen Fahrzeuglagen durchgeführt.
Hier der Bericht:
Freitagabend, 19.00 Uhr
Die 20 Teilnehmer aus den Wehren werden von Norbert Dörfler, 1.Kdt Büchenbach und dem Seminarleiter André Weiß vom Rescue Training Center begrüßt.
Danach referiert André Weiß unter anderem über die neuen Fahrzeugtechnologien.
Hierbei weist er auf die erschwerten Bedingungen für Schere und Spreizer durch zusätzliche Verstrebungen und hochfeste Stähle hin.
Zum besseren Verständnis bekommen wir Abschnitte verschiedener Träger an die Hand. Anschließend spricht er die Punkte Kommunikation mit dem medizinischen Personal, Erkundung, Glasmanagement und Eigenschutz an.

Es ist 22 Uhr, als uns André nach Hause entlässt.
Samstagmorgen, 8.30 Uhr
Es geht ans Praktische: In kompletter Schutzausrüstung ist die Mannschaft angetreten, um an drei Fahrzeugen in verschiedenen Lagen die technischen Abarbeitung einer Rettung zu üben.
Los geht es mit einem Zweitürer in Seitenlage. Fast spielerisch führt uns André vor Augen, wie wichtig die erste Erkundung durch den Gruppenführer ist. Das Fahrzeug im Rücken fragt er die erkundende Führungskraft: Anzahl der Türen? Welche Lage? Besonderheiten? Wie viele Personen?
Die Puppe, die ein Kund darstellen sollte und die er heimlich ins Auto legte, wird fast übersehen. Weiter geht es mit der Sicherung des Fahrzeugs.
Hier ist die Gruppe, nun erst mal ohne André’s Anweisungen handelnd, sehr kreativ.
Doch der Seminarleiter kennt noch mehr Tricks. Mit einfachsten Mitteln, von denen manche sogar in einem Tragkraft Spritzen Anhänger zu finden sind, stabilisiert er das Fahrzeug.
Auch bei der Stabilisierung des momentan noch im Gurt hängenden Insassen greift er auf einfachste Hilfsmittel wie B- Schlauch, Trage und C- Schlauch Tragekorb zurück. Zur Entfernung der Tür kommt dann eine Krankentrage als Rettungsplattform zum Einsatz, die sich an dieser Stelle absolut bewährt. Im weiteren Verlauf führt uns André viele Tricks und Kniffe vor, bis das Fahrzeug fast vollständig zerlegt ist.
Dann kommt der Höhepunkt: was keiner geglaubt hätte ist doch möglich:
Der Fahrersitz wird mitsamt dem Bodenblech nach Außen geklappt und der Fahrer nach entfernen der Sitzlehne über das Rettungsbrett gerettet.
Auch hier erweisen sich die Tragekörbe als wertvolles Hilfsmittel. Kurz vor der Mittagspause
Nächste Herausforderung: Die Dachlage, diesmal mit einer Limousine. Für die Feuerwehrmänner besonders komplex, da alles, was normalerweise abgeschnitten wird, um den Patienten aus dem Auto zu holen genau das ist, worauf das Fahrzeug gerade liegt.
Doch nicht verzagen, André (W)weiß Rat.
Erst mal den Primärzugang für die Mediziner schaffen. Dann den Patienten abstützen, er hängt ja Kopf nach unten im Gurt. Also Lehne nach hinten, Rettungsbrett rein und nicht zum ersten Mal heute kommt der Spanngurt zum Einsatz, um den Insassen zu sichern.
Patient hängt sicher, Mittagessen!
Vorsicht mit Leberkäse und Kartoffelsalat (selbstgemacht, superlecker!), wir müssen uns am Nachmittag noch bücken können.
Mittags, 12.30 Uhr

Alle sind satt, zurück zum Patienten, er hängt noch drin.
Jetzt wird richtig problematisch: Wir kommen seitlich vorne nicht ran, da stehen Bäume (kleine Lageänderung vom Seminarleiter). Plan B (nicht der erste heute)
Von hinten durch den Kofferraum. Da sind jetzt aber die Hutablage und die Blechrückwand der Sitzbank im Weg.
Wir wundern uns nicht zum ersten Mal an diesem Tag, was Rettungsschere und –Zylinder alles anrichten können. In Nu klafft ein großes Loch, wo kurz zuvor ein Kofferraum war. B und C Säulen werden geschnitten, Der große Zylinder angesetzt und zwischen Dach und Wagen ist genug Platz, um den Patienten schonend zu retten.
Wie stabil die anfangs angebrachten Abstützsysteme sind zeigt sich beim Gruppenbild. Nachmittag, 14.00 Uhr

Was jetzt kommt, treibt nicht wenigen von uns kleine Tränen in die Augen.
Es wird ein nagelneues Oberklassefahrzeug auf den Übungsplatz gefahren. André hat das Nullserienfahrzeug von seinem ehemaligen Arbeitgeber mitgebracht.
Diese Fahrzeuge werden grundsätzlich nach Abschluss aller Tests verschrottet, daher können sie zu Übungszwecken verwendet werden.
Aber auch an diesem Schmuckstück gilt die gleiche Vorgehensweise.
Da der viertürige Kombi diesmal auf den Rädern steht, ist die Fahrzeugsicherung relativ einfach. Dann ausglasen und raus mit der Tür. Hier wird klar: ohne Erkundung läuft nichts! Fast die gesamte Seite besteht aus Aluminium!
Also von oben ran. Die Hintertüre ist offen, kurz auf der Rettungskarte checken: wo sitzt die Druckpatrone des Window Bags, dann den B-Holm oben abschneiden.
Mit dem Rettungszylinder drücken wir die B-Säule nach außen. Anschlagpunkt? Mitten im Polster der Rücksitzbank, da gibt’s wieder große Augen.
Wir sollen auf das Polster drücken? André klärt auf: Wo der mittlere Gurt im Polster verschwindet ist er mit einer großen Schraube an einer tragenden Struktur am Fahrzeugboden verschraubt, das ist unser Fixpunkt.
Hier wird die Erfahrung unseres Coachs deutlich, auch die „unsichtbaren“ Fixpunkte kennt er aus dem FF.
Jetzt die Bänder der Fahrertür abreißen und das Ganze hängt nur noch an der B-Säule unten. Die wird jetzt mit dem Spreizer schlichtweg rausgerissen, das geht weitaus schneller als abschneiden.
Fertig ist die „große Tür“, sie bietet viel Platz, um den Patienten schonend zu retten.
Weiter geht es mit dem Vorderwagen. Das Cockpit muss hoch!
Dazu wird erst einmal der Kotflügel entfernt, darunter wird die Rahmenstruktur sichtbar, durch die es sich jetzt zu schneiden gilt.
Durch die fachkundige Anleitung kein Problem, André markiert die Schnitte mit einem Wachsstift.
Es wird jedoch deutlich, wie stabil die Konstruktion ist. Bevor nicht alle Schnitte gesetzt sind, bewegt sich selbst mit dem großen Spreizer nichts.
Nun wird das Dach zur Seite geklappt, und Übung macht den Meister, auf der Beifahrerseite entsteht nun eine zweite „große Tür“, diesmal ganz ohne Schere.
Kaum zu glauben, wenn die Schere mal versagt, weil die Autobauer mit zu vielen Verstärkungen aufwarten geht’s auch mit Reißen. Spreizer und Rettungszylinder ersetzen die Schere. Das war‘s: der Neuwagen ist fachgerecht abgearbeitet worden und nun, reif für die Schrottpresse, wieder auf dem Anhänger verladen.
Nachmittag, 17.00 Uhr.
Die Teilnehmer treffen sich im Schulungsraum zu einer kurzen Abschlussbesprechung und der Verabschiedung.
Den Anwesenden ist eines klar: jetzt fängt die eigentliche Arbeit an.
Das Gelernte muss jetzt in Unterrichtseinheiten am Standort umgewandelt werden und in zahlreichen Theorie- und Praxiseinheiten an die Kameraden weitergegeben werden.
Nur so können wir Feuerwehrleute uns auch in Zukunft unseren Aufgaben stellen und für die Sicherheit der Bevölkerung sorgen.

Wir bedanken uns nochmals ganz herzlich bei den Kameraden der FFW Allersberg für die zur Verfügung Stellung der Räumlichkeiten und die großartige Bewirtung

Michael May, freiwillige Feuerwehr Abenberg


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Archivbeitrag: 784 - 2013-05-09 19:02:25

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Dietmar Hättig

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