Gebrauchtes Fahrzeug in Eigenregie für Bedürfnisse der Wehr ausgestattet und entsprechend umgebaut.
Nahezu alle Bewohner des Thalmässinger Ortsteils kamen am vergangenen Sonntag am Dorfplatz zusammen, um der feierlichen Übergabe und Segnung eines „neuen“ Mehrzweckfahrzeugs an die örtliche Feuerwehr beizuwohnen. Bei der Segnung dieses Fahrzeuges sagte Pfarrer Thomas Lorenz, dass Menschen, die anderen in Not und Gefahr helfen, ein Segen seien. Nach Gebeten und Fürbitten – die von Mitgliedern der Feuerwehr vorgetragen wurden – segnete Pfarrer Lorenz Fahrzeug und Personal, die es benutzen.< br>
Der Kommandant der Wehr, Martin Enzenhöfer dankte zusammen mit dem Vorsitzenden Andreas Gleich Pfarrer Lorenz für dessen Gebet und Segen. Er betonte, dass die Aufgaben ihrer Wehr durch die nahe Autobahn und die ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke immer anspruchsvoller und intensiver würden, habe man sich deshalb entschlossen, das bisherige Mehrzweckfahrzeug (MZF), das den heutigen Erfordernissen nicht mehr genüge und dessen Instandhaltung den Zeitwert längst übersteige, durch ein „neues“ zu ersetzen. In Absprache mit dem Marktrat der Marktgemeinde Thalmässing wurde ein „junges, gebrauchtes Fahrzeug“ (Baujahr 2010) beschafft und in Eigenregie an die Bedürfnisse der örtlichen Feuerwehr angepasst. Da die Einsatzstellen der Wehr teilweise auch in unwegsamem Gelände lägen, habe man sich für ein Allradfahrzeug entschieden. Enzenhöfer berichtete, dass die Firma Razu das Design gestaltet und die Firma Bauer den Innenausbau des Fahrzeugs durchgeführt habe. Zwar sei es nicht gerade einfach gewesen, alle Gerätschaften sicher unterzubringen, doch sei man sehr stolz auf das Gemeinschaftsprojekt. „Wir sind eine starke und motivierte Truppe mit einer guten Jugend“, schloss Enzenhöfer seine Ausführungen.
Kreisbrandinspektor Werner König fügte dem hinzu, dass die Wehr vieles ihrem Gerätewart Walter Schlierf und ihrem früheren Kommandanten Werner Steckert zu verdanken habe. Walter Schlierf, der in diesen Tagen zusammen mit seiner Frau sein 40-Jähriges Ehejubiläum feiern konnte, bekam einen einwöchigen Aufenthalt im Feuerwehr-Erholungsheim Bayerisch Gmain geschenkt.
Kreisbrandmeister (KBM) Erwin Schneider beglückwünschte die Wehr zu ihrem neuen Fahrzeug und zu ihrer hervorragenden Jugendarbeit. Er sagte, dass er sich noch gut an die Indienststellung des „alten“ MZF erinnern könne, das nunmehr durch das neue ersetzt würde. KBM Schneider dankte besonders dem Marktgemeinderat Thalmässing mit ihrem Bürgermeister Georg Küttinger an der Spitze, die den Kauf ermöglicht habe.
Georg Küttinger dankte der Offenbauer Feuerwehr für ihr Engagement zu Gunsten von Menschen in Not. Er dankte allen Anwesenden, besonders der Abordnung der Freiwilligen Feuerwehr Penk aus Thalmässings Partnergemeinde Reißeck in Österreich. Küttinger betonte, dass er auf alle Feuerwehren in der Marktgemeinde stolz sei, heute aber besonders auf die FF Offenbau, die ihre Fahrzeuge und das Material immer bestens in Schuss halte. Bei der Übergabe des Fahrzeugschlüssels an Kommandant Martin Enzenhöfer hoffte Küttinger, dass das Fahrzeug und die Mannschaft stets heil von ihren Einsätzen zurückkäme.
Landrat Herbert Eckstein freute sich, dass in der Marktgemeinde Thalmässing und seinen Ortsteilen jeder neunte Mitbürger – vom Säugling bis zum Greis – Mitglied in einer Feuerwehr sei. Besonders stolz sei er über den hohen Anteil von Frauen, die ebenso wichtig wie die Männer seien. Eckstein betonte, dass die Ausrüstung eines solchen Fahrzeugs in Eigenregie ausschließlich in den Dörfern möglich sei. Er wünsche der Wehr, dass sie möglichst wenig gebraucht werde und forderte alle auf „langsam – wenn's pressiert“ zu fahren, damit sie alle wieder heil von ihren Einsätzen zurückkämen.
Frank Edlinger, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Penk betonte, dass er und die kleine Abordnung gerne nach Offenbau gekommen seien, um an diesem Festakt teilzunehmen. Er sagte, dass das beste Fahrzeug und das beste Gerät nichts nützen würde, wenn die Mannschaft nicht geschlossen dahinter stünde. Zur Erinnerung an diesen Festakt überreichte er der Feuerwehr Offenbau eine Statue des Schutzpatrons der Feuerwehren, des heiligen Florian.
Ehe Kreisbrandrat (KBR) Werner Löchl den Festakt mit einigen Bemerkungen beschloss, übergab Ehrenkommandant Werner Steckert seinem Nachfolger Martin Enzenhöfer einen Defibrillator, der ab sofort ebenfalls im MZF mitgeführt wird. Enzenhöfer dankte Steckert und betonte, dass bei einem Herzstillstand die ersten Minuten entscheidend seien. Man wolle mit diesem Gerät den etablierten Rettungsdiensten keinesfalls Konkurrenz machen, wisse aber auch, dass bis zu dessen Eintreffen zehn bis fünfzehn Minuten vergehen könnten. KBR Löchl betonte, dass die 138 Feuerwehren des Landkreises Roth mit ihren rund 5000 Aktiven jedes Jahr rund 1200 Einsätze zu bewältigen hätten und auf Feuerwehren – wie in Offenbau – die abseits von großen Stützpunktwehren lägen, durch die BAB und den ICE große Verantwortung träfe. Doch könne er sich sicher sein, dass die Motivation der Feuerwehr in Offenbau stets vorhanden sei. Auch er wünschte dem neuen Fahrzeug, dass die Räder immer unten seien und die Spiegel dran blieben.
Nach dem offiziellen Ende des Festaktes war Gelegenheit, das neue Fahrzeug ausgiebig zu besichtigen.
Hinweis:Â Der Artikel und die Bilder wurden von Rudi Heubusch eingereicht und zur Verfügung gestellt.
Vielen Dank
Archivbild(er):
Archivbeitrag: 806 - 2013-10-07 19:28:40
Zurück